Aktuelle Ausgabe der Belarus-Analysen
Neue Chronik-Einträge
Belarus | 19.09.2024 | Aljaksandr Lukaschenka trifft sich mit Denis Puschylin, dem Chef der sogenannten „Volksrepublik Donezk“ (DNR), der sich zu einem Besuch in Belarus aufhält (die „Volksrepublik“ ist der de facto von Russland besetzte Teil der ukrainischen Region, die völkerrechtswidrig von Russland annektiert wurde). Lukaschenka räumt dabei ein, dass Kinder aus der „Volksrepublik Donezk“ „zur Heilung und zu Erholungszwecken“ nach Belarus verbracht werden. Er sichert Puschylin eine weitere Zusammenarbeit und Hilfe zu. |
Belarus | 19.09.2024 | Das Europäische Parlament äußert in seiner Resolution Sorge über die Lage vieler politischer Gefangener in Belarus, die ohne Kontakt zur Außenwelt festgehalten werden und Isolation, Misshandlung und Folter ausgesetzt sind. Das Parlament fordert die EU und ihre Mitgliedstaaten auf, die politischen Gefangenen zu unterstützen, die Bemühungen um ihre sofortige Freilassung zu intensivieren und die Sanktionen gegen die Personen und Stellen, die für die Repressionen in Belarus verantwortlich sind, auszuweiten und zu verschärfen. |
Belarus | 23.09.2024 | Swjatlana Zichanouskaja fordert bei einem Treffen mit dem Hohen Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Josep Borrell am Rande der UN-Generalversammlung in New York die EU-Länder auf, belarusischen Staatsangehörigen unter 25 Jahren die Visagebühren zu erlassen. Die Europäische Union verurteile die anhaltenden Repressionen in Belarus und das schwere Schicksal von mehr als 1.300 politischen Gefangenen, schreibt Borrell am folgenden Tag auf der Plattform „X“. Die Unterstützung für das belarusische Volk in dessen Streben nach einem demokratischen Belarus werde durch die EU fortgesetzt, so Borrell. |
Belarus | 27.09.2024 | Politische Gefangene, die 2024 im Rahmen einer „Begnadigung“ freigelassen wurden, werden vom belarusischen Komitee für Staatssicherheit (KGB) massiv und mit der Drohung einer erneuten Verfolgung und mit Hilfe von Druck auf ihre Familien rekrutiert, berichtet die Menschenrechtsinitiative „Dissidentby“. Seit dem 3. Juli hat Lukaschenka 115 Menschen begnadigt: 18 Personen wurden Anfang Juli freigelassen, 30 Personen am 16.08., 30 am 4.09. und 37 am 16.09. Derzeit sind in Belarus 1.329 Personen als politische Gefangene anerkannt. |
Belarus | 30.09.2024 | Laut Informationen der „Nationalen Antikrisen-Verwaltung“ von Belarus unter der Leitung von Pawel Latuschka hat die litauische Regierung der Staatsanwaltschaft des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag Materialien über „grenzüberschreitende Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die Aljaksandr Lukaschenka und seine Komplizen an Belarus*innen begangen haben“, übergeben; darunter Androhung von Gewalt, Entzug von Eigentum, Verfolgung von Belarus*innen im Ausland und andere unmenschliche Taten ähnlicher Schwere. |
Über die Belarus-Analysen
Die Belarus-Analysen erscheinen seit Mai 2011 und sollen als Hintergrundanalysen bei der Beurteilung aktueller Ereignisse und langfristiger Entwicklungen in Belarus behilflich sein. Ihr Anliegen ist es, das Wissen, über das die wissenschaftliche Forschung in reichem Maße verfügt, für Politik, Wirtschaft, Medien und interessierte Öffentlichkeit verfügbar zu machen.
Die Belarus-Analysen werden gemeinsam von der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen, dem Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien, der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde, dem Deutschen Polen-Institut, dem Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien und dem Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung herausgegeben.
Jede Ausgabe bietet eine kurze Analyse zu einem aktuellen Thema der politischen, wirtschaftlichen oder sozialen Entwicklung des Landes. Ergänzt wird sie mit Tabellen und Grafiken. Zusätzlich gibt es regelmäßig Kommentare und Hintergrundinformationen zu aktuellen Ereignissen sowie eine Chronik mit den wichtigsten Geschehnissen der vergangenen zwei Monate.
Frühere Ausgaben der Belarus-Analysen finden Sie im Archiv.