Artikel Von Il’ja Kalinin
Russlands Führung steht im Jahr 2017 vor einer Herausforderung: Sie muss Erinnerung an die Oktoberrevolution in ein Geschichtsbild verpacken, das Revolutionen als solche ablehnt. Ihre zentrale Botschaft lautet: Versöhnung. Doch es geht nicht um den Bürgerkrieg 1917–1920. Die Vergangenheit ist nur vorgeschoben. Es geht darum, jede Form von Kritik am heutigen Regime als Bedrohung des gesellschaftlichen Friedens zu diffamieren und mit dem Stigma zerstörerischer revolutionärer Tätigkeit zu belegen. (…)
Zum Artikel auf zeitschrift-osteuropa.de Analyse Von Piotr Rudkouski
Die belarussische Nationalbewegung hat sich später herausgebildet als die litauische, die ukrainische oder die lettische. Gegen Ende des Ersten Weltkrieges war sie allerdings stark genug, dass am 25. März 1918 die Gründung und die Unabhängigkeit der Belarussischen Volksrepublik (Abkürzung der belarussischen und russischen Bezeichnung: BNR) verkündet werden konnte. In der Sowjetzeit und unter der Regierung von Aljaksandr Lukaschenka wurde die Idee der BNR entweder in Misskredit gezogen oder als etwas dargestellt, das nicht ernst zu nehmen und real zu verwirklichen ist. Gleichwohl hat die Regierung jetzt, im Jahr 2018 nicht nur erlaubt, den hundertsten Jahrestag der BNR frei zu begehen, sondern sich in einem gewissen Sinne den Feierlichkeiten angeschlossen. (…)
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