Von Robert Kirchner
Zusammenfassung
Der Ukraine-Konflikt hat erhebliche indirekte Auswirkungen auf die belarussische Wirtschaft. Insbesondere leiden die Exporte unter der Stagnation des wichtigsten Handelspartners (Russland) sowie unter der starken Rezession beim zweitwichtigsten Partner (Ukraine). Aber auch die westlichen Sanktionen gegen Russland belasten die Finanzströme und damit das Finanzierungsumfeld in Belarus. Auch wenn sich bestimmte Bereiche, z. B. der Lebensmittelexport nach Russland positiv entwickeln dürften, so ist insgesamt mit einer deutlichen negativen Auswirkung des Ukraine-Konflikts auf Belarus auszugehen. Diese Entwicklung zeigt deutlich die Risiken die sich ergeben, wenn ein Land (Belarus) wirtschaftlich zu stark von einem einzigen Land (Russland) abhängt. Belarus sollte hieraus Lehren ziehen und eine Diversifizierung seiner Außenwirtschaft vorantreiben. Ein IWF-Programm würde die finanziellen Ströme und ein WTO-Beitritt den Handel diversifizieren und stabilisieren. Aber auch eine engere Zusammenarbeit mit internationalen Finanzinstitutionen wäre sinnvoll, um beispielweise mit Hilfe von Pre-Privatisierungen Strukturreformen zu implementieren.