Belarus-Analysen

Ausgabe 25 (02.03.2016) — DOI: 10.31205/BA.025.01, S. 3–6

Am Rande des Abgrunds? Zur wirtschaftlichen Lage in Belarus

Von Anton Baltotschka

Zusammenfassung
Die Ergebnisse des Jahrs 2015 zeigen deutlich, dass die veränderte weltwirtschaftliche Lage und interner Reformstau die Grundlagen des belarussischen Wirtschaftsmodells zerstört haben. Dessen Lebensfähigkeit beruhte weitgehend auf vielfältigen russischen Subventionen. Bisher zeigt die politische Führung von Belarus jedoch nur eine begrenzte Bereitschaft, grundlegende Wirtschaftsreformen durchzuführen, und führt die Krise ausschließlich auf externe Faktoren zurück. Zu ihren zentralen Maßnahmen gehören höhere Steuern und Preissteigerungen im Kombination mit einer stärkeren Kontrolle von Ausgaben. Gleichzeitig hofft sie auf neue internationale Kredite. Belarus könnte damit zu einem Outsider in der Weltwirtschaft werden.

PDF-Datei in neuem Fenster anzeigen

Lesetipps / Bibliographie

Zum Weiterlesen

Analyse

Die belarussisch-russischen Beziehungen: Eine neue Wende

Von Walerij Karbalewitsch
Mit der Verschärfung des Konfliktes zwischen Belarus und dem Westen wegen des brutalen Umgangs mit der Opposition im Anschluss an die Wahlen vom Dezember 2010, begann eine neue Etappe im belarussisch-russischen Verhältnis. Neben dem Verkauf von Beltransgas an Gasprom spielt insbesondere die Verwirklichung der Zoll- und Wirtschaftsunion eine wichtige Rolle bei der derzeitigen Ausgestaltung der Beziehungen.
Zum Artikel
Analyse

Belarus und die Eurasische Integration – Stand und Perspektiven

Von Folkert Garbe
Mit der 2010 erfolgten Bildung der Zollunion von Belarus, Russland und Kasachstan haben Nachfolgestaaten der Sowjetunion erstmals ein Format umgesetzt, das über den Charakter einer virtuellen Integration hinausgeht. Das zweite Stadium der Integration – der Einheitliche Wirtschaftsraum – befindet sich im Aufbau. Ab 2015 soll mit der Eurasischen Wirtschaftsunion das dritte Stadium folgen. Obwohl die Integration für Belarus Chancen birgt, sind die langfristigen Perspektiven derzeit noch unklar. Die Schwachstelle des Projekts offenbart sich auf belarussischer Seite in einer Fixierung auf kurzfristige Vorteile, strategischer Unberechenbarkeit und drohender einseitiger Abhängigkeit von Russland. (…)
Zum Artikel

Logo FSO
Logo DGO
Logo ZOIS
Logo DPI
Logo IAMO
Logo IOS