Belarus-Analysen

Ausgabe 71 (05.07.2024), S. 6–7

Repressionen in der belarusischen Wissenschaft

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Analyse

Repressionen in der belarussischen Wissenschaft: vom August 2020 bis Oktober 2023

Von Victor Shadurski, Pavel Tereshkovich, Honest People*, Team Belarus SCIENCE AT RISK Emergency Office
Die Repressionen in Belarus haben erhebliche Auswirkungen auf den Zustand der Wissenschaft und die akademische Freiheit, wobei die Repressalien an den Universitäten gleichzeitig verschleiert werden. Die genaue Anzahl der von Repression betroffenen Wissenschaftler*innen und die vom belarussischen Staat angewandten Taktiken zur Vertuschung dieser Vorfälle waren bislang unklar. Um dies zu klären, wurde eine qualitative Studie und ein Monitoring der Medien durchgeführt. Durch die Ergebnisse konnten 391 Wissenschaftler*innen identifiziert werden, die zwischen August 2020 und Oktober 2023 Repressionen ausgesetzt waren. Die vorherrschenden Repressionsmechanismen umfassen Entlassungen nach vorab erstellten Listen, informelle Kündigungen ohne dokumentarische Evidenz, Druck von Abteilungs- und Universitätsleitungen, kollektive Bestrafungen und unbegründete, rein formelle Abmahnungen.
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Analyse

Die Wissenschaft in Belarus zwischen Repression und Emigration

Von Roza Turarbekava
In dem Beitrag wird die Situation von Vertreter*innen der Wissenschaft seit dem August 2020 bis zum Juli 2022 skizziert. Die Folgen der politischen Ereignisse des Jahres 2020, der Präsidentschaftswahlen, der Massenproteste, der Gewalt gegen die Demonstant*innen, des Aufschwungs der Zivilgesellschaft und der Solidaritätsaktionen werden am Beispiel des Aktivismus von Vertreter*innen der Wissenschaft besonders deutlich. Die Repressionen der Regierung gegen die Universitäten zogen zwei negative Entwicklungen nach sich: massenhafte Entlassungen und eine massive politisch motivierte Emigration. Die Analyse umfasst statistische Daten zur Emigration sowie die Ergebnisse vertraulicher Interviews mit Studierenden und Lehrkräften. Darüber hinaus wird ein Überblick über Änderungen im Strafrecht gegeben, die auf eine Fortsetzung der Verfolgung von politischen Emigrant*innen abzielen.
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