Das nordkoreanische Nuklearproblem – eine russische Sicht

Von Wladimir Jewsejew

Zusammenfassung
Nach Nordkoreas Erklärung, es verfüge über Atomwaffen, haben intensive Verhandlungen, an denen sechs Staaten – China, Russland, Japan, Südkorea, die USA und Nordkorea – beteiligt waren, vorläufig nicht zu einer Lösung geführt. Ein Fortschritt bei den Sechser-Gesprächen – die Rückkehr Nordkoreas zum Atomwaffensperrvertrag, die Anwendung der umfassenden Garantien der IAEO, die Demontage der Atomanlagen mit zweifacher Verwendung und Atomsprengköpfe – ist nur möglich, wenn China, Russland, Südkorea und Japan eine einheitliche Position formulieren. Dieses erfordert wiederum, dass die USA und Japan auf eine militärische Lösung des Problems verzichten. Es müssen die Perspektiven einer Beteiligung Russlands an der Lösung dieser Krise ausgelotet werden.

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Artikel

Antirevolutionäre Revolutionserinnerungspolitik: Russlands Regime und der Geist der Revolution

Von Il’ja Kalinin
Russlands Führung steht im Jahr 2017 vor einer Herausforderung: Sie muss Erinnerung an die Oktoberrevolution in ein Geschichtsbild verpacken, das Revolutionen als solche ablehnt. Ihre zentrale Botschaft lautet: Versöhnung. Doch es geht nicht um den Bürgerkrieg 1917–1920. Die Vergangenheit ist nur vorgeschoben. Es geht darum, jede Form von Kritik am heutigen Regime als Bedrohung des gesellschaftlichen Friedens zu diffamieren und mit dem Stigma zerstörerischer revolutionärer Tätigkeit zu belegen. (…)
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Analyse

Die nationale Sicherheit Russlands in der Bewertung von Experten

Von Reinhard Krumm
Die Sicherheitspolitik Russlands hat sich gewandelt und es stellt sich die Frage, wie die russischen sicherheitspolitischen Eliten diese Entwicklung wahrnehmen. Das Moskauer Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung hat gemeinsam mit dem Soziologischen Institut der Russischen Akademie der Wissenschaften eine Umfrage durchgeführt, die eben dies ermitteln sollte. Das Ergebnis ist überraschend: Die nationale Sicherheit Russlands, da sind sich die Experten und Beamten einig, wird weniger von außen als von innen bedroht. Nicht Atomwaffen der USA, nicht die NATO, nicht der Iran, sondern Korruption im eigenen Staatsapparat, soziale Ungerechtigkeit und Ineffizienz der Wirtschaftspolitik bedrohen Russland im 21. Jahrhundert. (…)
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