Kommentar Von Sabine Fischer
Am 24./25. Mai kamen im südrussischen Sotschi die Spitzen der EU und Russlands zum 17. Russland-EUGipfel zusammen. Die Beziehungen zwischen Russland und der EU waren in den vergangenen drei Jahren ernsten Belastungsproben ausgesetzt, deren letzte, die Energiekrise zwischen Russland und der Ukraine und indirekt der EU, europäische und nationalstaatliche Debatten über die Zuverlässigkeit Russlands als Energieversorger ausgelöst und die beiderseitige Skepsis über Basis und Zukunft der Beziehungen verstärkt hatte.
Zum Artikel Analyse Von Reinhard Krumm
In den vergangenen zwanzig Jahren hat sich in der russischen Gesellschaft die Wahrnehmung von Europa und Deutschland stabilisiert. Dem allgemeinen politischen Schmerz und den oftmals persönlichen wirtschaftlichen Sorgen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ist eine realistische Einschätzung Russlands in der Weltpolitik gefolgt. Nicht eine Wiederherstellung des Weltmachtanspruchs der Sowjetunion wünschen sich die Bürger, sondern ein Staat unter mehreren zu sein, allerdings mit weltweitem Einfluss. Doch bei allem Selbstbewusstsein und dem Einzug einer gewissen Normalität sucht Russland nach einer postsowjetischen Identität. Zum einen als eurasisches Land, zum anderen als europäisches Land. (…)
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