Kommentar Von Sabine Fischer
Am 24./25. Mai kamen im südrussischen Sotschi die Spitzen der EU und Russlands zum 17. Russland-EUGipfel zusammen. Die Beziehungen zwischen Russland und der EU waren in den vergangenen drei Jahren ernsten Belastungsproben ausgesetzt, deren letzte, die Energiekrise zwischen Russland und der Ukraine und indirekt der EU, europäische und nationalstaatliche Debatten über die Zuverlässigkeit Russlands als Energieversorger ausgelöst und die beiderseitige Skepsis über Basis und Zukunft der Beziehungen verstärkt hatte.
Zum Artikel Analyse Von Marcin Kaczmarski
Mit dem Amtsantritt der neuen Administration Barack Obamas ist es Russland gelungen, die Rüstungskontrollverhandlungen mit den USA wieder in Gang zu bringen. Das »Post-START« [Strategic Arms Reduction Treaty, Vertrag zur Verringerung der Strategischen Nuklearwaffen]-Abkommen soll Moskau den Status einer globalen Großmacht, strategische Stabilität, die Gleichstellung mit den USA sowie wirtschaftliche und Sicherheitszugewinne bringen. Trotz bestehender Differenzen läuft der neue Vertrag auf eine win-win-Situation hinaus, so dass er sehr wahrscheinlich zustande kommen wird. Dennoch kann man nicht davon ausgehen, dass »Post-START« einen spill-over-Effekt schafft, der die gesamte Dynamik der russisch-amerikanischen Beziehungen verändert. Genausowenig ist nicht garantiert, dass das Abkommen einer weiteren Abrüstung den Weg ebnet. (…)
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