Russland zwischen den Wahlen

Von Hans-Henning Schröder

Zusammenfassung
Das Dumawahlergebnis ist in der russischen Gesellschaft weithin positiv aufgenommen worden. Die Wiederwahl des gegenwärtigen Präsidenten, Wladimir Putin, kann daher als sicher gelten. Allerdings wird dieser wieder mit einer Reihe große Herausforderungen konfrontiert sein. Seine Politik muss Lösungen für die Minderung von sozialer Ungleichheit und Armut finden, sie muss Rezepte gegen Korruption und Kriminalität finden, das Wirtschaftswachstum fördern und Reformen im Sozial- und Gesundheitsbereich sowie in der Kommunalwirtschaft in Gang bringen. Bemühungen um Demokratisierung sind von Putin in seiner zweiten Amtszeit nicht zu erwarten – und damit entspricht er offenbar auch den Erwartungen der Wähler, die sich von ihm vor allem mehr Stabilität und ein besseres Leben erhoffen.

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Artikel

Antirevolutionäre Revolutionserinnerungspolitik: Russlands Regime und der Geist der Revolution

Von Il’ja Kalinin
Russlands Führung steht im Jahr 2017 vor einer Herausforderung: Sie muss Erinnerung an die Oktoberrevolution in ein Geschichtsbild verpacken, das Revolutionen als solche ablehnt. Ihre zentrale Botschaft lautet: Versöhnung. Doch es geht nicht um den Bürgerkrieg 1917–1920. Die Vergangenheit ist nur vorgeschoben. Es geht darum, jede Form von Kritik am heutigen Regime als Bedrohung des gesellschaftlichen Friedens zu diffamieren und mit dem Stigma zerstörerischer revolutionärer Tätigkeit zu belegen. (…)
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Analyse

Der subnationale Autoritarismus in Russland

Von Vladimir Gelman
In den russischen Regionen – im subnationalen politischen Raum – haben sich seit dem Zerfall der UdSSR autoritäre Regime etabliert. Regionale Eliten haben im Wettbewerb und in Zusammenarbeit mit der nationalen Elite die Kontrolle über Wirtschaft und Politik an sich gezogen. Bereits in der Sowjetunion hatte sich ein subnationaler Autoritarismus herausgebildet. Nach dem Zerfall der UdSSR verlor das Zentrum seine Lenkungsmacht, die vielfach unter die Kontrolle von regionalen politischen und finanziellen Gruppen geriet. Die Rezentralisierung in den Putin-Jahren führte nicht zu einer Demokratisierung, die autoritären Strukturen wandelten nur ihren Charakter. (…)
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