Von Diana Schmidt
Zusammenfassung
Schleppende Fortschritte bei der Korruptionsbekämpfung in Russland sind nicht nur durch den schieren Umfang der Korruption an sich und der Unfähigkeit des Staates, dagegen vorzugehen, bedingt. Fortschritt auf diesem Gebiet wird durch die erzwungene Transformation der Beziehungen zwischen Staat, Zivilgesellschaft und Gebern weiter verlangsamt. Während die Bündnisse und Finanzströme zwischen ausländischen Gebern und russischen NGOs jetzt staatlicher Kontrolle unterliegen, sind am Schnittpunkt von internationalen, russischen und lokalen Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfungen neue Spannungen entstanden. Dazu gehören Konfl ikte darüber, wer sich wie bei der Ergreifung von Maßnahmen in diesem Bereich und bei der Verbreitung von Informationen über die russische Korruption profi liert. Solche Spaltungen sind am ausgeprägtesten in Moskau zu beobachten, sollten aber in Hinblick auf überregionale und internationale Kooperation nicht vernachlässigt werden.