Analyse Von Lilija Schewzowa
Das Jahr 2006 hat die Logik des russischen Systems bestätigt, demzufolge die zweite Amtszeit jedes Präsidenten für das Land verlorene Zeit ist, da die politische Klasse alle Energie auf die Sicherung ihrer Positionen im nächsten politischen Zyklus richtet. Allerdings tritt auch ein Widerspruch zu Tage, der es schwer macht, dieses Ziel zu erreichen: Auf der einen Seite versucht die Elite, den mit Mühe errungenen Status quo zu erhalten, auf der anderen Seite führen die einzelnen Gruppen der Elite einen Kampf um die Umverteilung der Macht- und Wirtschaftsressourcen, der diesen Status quo untergräbt und die Suche nach einem Konsens über den Machttransfer nach dem Ende der Regierungszeit Putins im Jahr 2008 erschwert.
Zum Artikel Artikel Von Il’ja Kalinin
Russlands Führung steht im Jahr 2017 vor einer Herausforderung: Sie muss Erinnerung an die Oktoberrevolution in ein Geschichtsbild verpacken, das Revolutionen als solche ablehnt. Ihre zentrale Botschaft lautet: Versöhnung. Doch es geht nicht um den Bürgerkrieg 1917–1920. Die Vergangenheit ist nur vorgeschoben. Es geht darum, jede Form von Kritik am heutigen Regime als Bedrohung des gesellschaftlichen Friedens zu diffamieren und mit dem Stigma zerstörerischer revolutionärer Tätigkeit zu belegen. (…)
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