Analyse Von Hans-Henning Schröder
Die russische Führung zeigt im letzten Jahr nach außen wachsendes Selbstbewusstsein. Indes ist es dem Regime trotz Wirtschaftswachstum und Besserung der sozialen Lage, nicht gelungen, die Probleme im Innern zu überwinden. Nach wie vor steigt die Kriminalität, es gibt spektakuläre Fälle politischen Mordes, die Sterberaten sind hoch. Korruption im Behördenapparat, eine staatliche Elite, die vorderhand an sich selbst denkt, sind Gründe dafür, dass ein großer Teil der Gesellschaft den Institutionen des politischen Systems misstraut. Dies gefährdet nicht unmittelbar die Stabilität des Regimes, ist aber als Innenausstattung einer Großmacht fragwürdig. (…)
Zum Artikel
Analyse Von David Krickus
Trotz der Befürchtungen, der Westen könnte die UN-mandatierte Militäroperation in Afghanistan zur Sicherung der Kontrolle über lebenswichtige Energieressourcen und Pipelines in Zentralasien ausnutzen, hat sich der Kreml dem Versuch, die Jihadisten in diesem, von Krieg zerrütteten Land zu vernichten, den USA und der NATO angeschlossen. Eine Rückkehr der Taliban an die Macht würde den Herointransfer von Afghanistan nach Russland fördern. Die Dschihadisten würden zudem Aufstände in ganz Zentralasien vorantreiben und diese Strategie nach Russland hineintragen, wo ausländische Dschihadisten im Nordkaukasus ohnehin schon zu bewaff – neten Aufständen, Terroranschlägen und Morden aufrufen. Als Konsequenz hat Russland dem US-NATOMilitärunternehmen eine gewisse Unterstützung angeboten. Beispielsweise wurde ein Luft- und Landkorridor für die Truppenversorgung im Kriegsgebiet zur Verfügung gestellt. (…)
Zum Artikel