"Schwarze Raider": Feindliche Übernahmen in der russischen Wirtschaft

Von Alexander Tschepurenko

Zusammenfassung
Fusionen und Übernahmen haben in den letzten Jahren auch in Russland im Rahmen der Konsolidierung und Internationalisierung der Wirtschaft des Landes zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die meisten dieser Deals vollziehen sich relativ friedlich und gemäß der geltenden Gesetze. Allerdings werden ca. 10% der Fälle als feindliche Übernahmen charakterisiert, bei denen im russischen Kontext häufig illegale Methoden zur Anwendung kommen. Zu den Methoden der ‚schwarzen Raider’ gehört u.a. der Aktiendiebstahl, z.B. durch Kontrolle der Registrierungsinstanzen oder durch Scheinbuchungen und Transaktionen in den Geschäftsbüchern. Zentral ist die Kooperation mit korrupten Staatsorganen. Die wirtschaftliche Funktion der schwarzen Raider ist ambivalent. Einerseits zerstören sie rentable Unternehmen im kurzfristigen Gewinninteresse, andererseits übernehmen sie aber auch von alten Managern kontrollierte Unternehmen, um deren Effizienz zu steigern. Damit helfen sie, eine institutionelle Falle der ersten Privatisierungsphase zu verlassen.

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Analyse

Korruption und informelle Praktiken im russischen Geschäftsleben. Fallbeispiele aus der Sicht ausländischer Unternehmer

Von Elena Denisova-Schmidt
Korruption wird als eines der größten Hindernisse für die Wirtschaftsentwicklung und auch für die Tätigkeit ausländischer Investoren in Russland angesehen. Zentrale Probleme sind in diesem Zusammenhang die selektive Anwendung von Recht, die Unsicherheit von Eigentumsrechten, die Belastung durch Bestechungszahlungen und die Abhängigkeit von Netzwerken. Zu beachten ist aber auch, dass Korruption im russischen Kontext teilweise mit gesellschaftlichen Fragen wie der sozialen Verantwortung von Unternehmen verknüpft wird.
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Analyse

Stimmungsaufhellung unter deutschen Unternehmen in Russland

Von Eduard Kinsbruner
In Russland wächst unter deutschen Unternehmen die Zuversicht, dass sich die Wirtschaft 2010 erholt. Darauf deutet die aktuelle Geschäftsklima-Umfrage des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft und der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer (AHK) hin, an der sich über 200 Unternehmen beteiligten. Im Vergleich zur vorhergehenden Umfrage im Mai 2009 nimmt die Bereitschaft zu investieren und neue Arbeitskräfte einzustellen wieder zu.
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