Das neue KMU-Gesetz und die Entwicklung der mittelständischen Wirtschaft in Russland

Von Alexander Tschepurenko

Zusammenfassung
Im Sommer ist in Russland ein neues Gesetz über die Entwicklung der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Kraft getreten, das die frühere durch die dynamische Wirtschaftsentwicklung inzwischen überholte Regelung ablöst. Das Gesetz gibt eine neue Defi nition für Mikro-, Klein- und Mittelunternehmen und skizziert die Förderinstrumente, die dem Staat zur Verfügung stehen, um die Entwicklung der mittelständischen Wirtschaft voranzutreiben. Immerhin zeigt die Entwicklung der KMU in Russland eine gemäßigte Aufwärtstendenz. Das ist allerdings weniger staatlichen Fördermaßnahmen geschuldet als dem insgesamt positiven Wirtschaftsklima. Der Vergleich mit anderen Ländern zeigt aber auch die Schwächen des russischen KMU-Sektors: ein niedrige Überlebensquote und den hohen Anteil von Unternehmensgründern, die dies nur deshalb tun, weil sie keine andere Erwerbsmöglichkeit sehen.

PDF-Datei in neuem Fenster anzeigen

Zum Weiterlesen

Artikel

Antirevolutionäre Revolutionserinnerungspolitik: Russlands Regime und der Geist der Revolution

Von Il’ja Kalinin
Russlands Führung steht im Jahr 2017 vor einer Herausforderung: Sie muss Erinnerung an die Oktoberrevolution in ein Geschichtsbild verpacken, das Revolutionen als solche ablehnt. Ihre zentrale Botschaft lautet: Versöhnung. Doch es geht nicht um den Bürgerkrieg 1917–1920. Die Vergangenheit ist nur vorgeschoben. Es geht darum, jede Form von Kritik am heutigen Regime als Bedrohung des gesellschaftlichen Friedens zu diffamieren und mit dem Stigma zerstörerischer revolutionärer Tätigkeit zu belegen. (…)
Zum Artikel auf zeitschrift-osteuropa.de
Analyse

Arbeitslosigkeit in Russland: Struktur und Dynamik während der globalen Wirtschaftskrise

Von Tatiana Karabchuk
Die Arbeitslosigkeit ist in Russland im Zuge der globalen Wirtschaftskrise nur vergleichsweise moderat gestiegen. Mit 9 % liegt die Arbeitslosenquote derzeit weniger als drei Prozentpunkte über ihrem letzten Tiefststand und ist auch im internationalen Vergleich relativ niedrig. Entgegen der Prognose vieler Experten hat sich der russische Arbeitsmarkt damit als krisenresistent erwiesen und die befürchteten sozialen Folgen sind größtenteils ausgeblieben. Beachtet werden muss aber auch, dass in einzelnen Regionen, vor allem im Nordkaukasus und in Monostädten, und für einzelne soziale Gruppen, vor allem Jugendliche mit geringem Bildungsniveau, Arbeitslosigkeit ein immenses soziales Problem darstellt.
Zum Artikel

Logo FSO
Logo DGO
Logo ZOIS
Logo DPI
Logo IAMO
Logo IOS