Mehr Staat und mehr Markt? Die Quadratur des Kreises in der russischen Öl- und Gasindustrie

Von Heiko Pleines

Zusammenfassung
Die Entwicklung der russischen Erdöl- und Erdgaswirtschaft wird seit der Jukos-Affäre zum Ende der ersten Amtszeit von Präsident Wladimir Putin häufig eindimensional als systematische Ausweitung der staatlichen Kontrolle gesehen. Hier soll deshalb der Einfluss des Staates auf die Branche kritisch analysiert werden. Neben der in der Regel betonten Rolle des Staates als Eigentümer geht es dabei auch um die Regulierungsfunktion des Staates. Es ergibt sich ein differenziertes Bild der staatlichen Politik, da zum einen weniger die staatliche Übernahme von Unternehmen als solche sondern vielmehr die Methoden der Übernahmen problematisiert werden und zum anderen die Preisliberalisierung als Gegenelement ins Blickfeld gerückt wird. Abschließend werden verschiedene Erklärungsansätze für die ambivalente Wirtschaftspolitik der russischen Führung zusammengefasst.

PDF-Datei in neuem Fenster anzeigen

Zum Weiterlesen

Artikel

Antirevolutionäre Revolutionserinnerungspolitik: Russlands Regime und der Geist der Revolution

Von Il’ja Kalinin
Russlands Führung steht im Jahr 2017 vor einer Herausforderung: Sie muss Erinnerung an die Oktoberrevolution in ein Geschichtsbild verpacken, das Revolutionen als solche ablehnt. Ihre zentrale Botschaft lautet: Versöhnung. Doch es geht nicht um den Bürgerkrieg 1917–1920. Die Vergangenheit ist nur vorgeschoben. Es geht darum, jede Form von Kritik am heutigen Regime als Bedrohung des gesellschaftlichen Friedens zu diffamieren und mit dem Stigma zerstörerischer revolutionärer Tätigkeit zu belegen. (…)
Zum Artikel auf zeitschrift-osteuropa.de
Analyse

Arbeitslosigkeit in Russland: Struktur und Dynamik während der globalen Wirtschaftskrise

Von Tatiana Karabchuk
Die Arbeitslosigkeit ist in Russland im Zuge der globalen Wirtschaftskrise nur vergleichsweise moderat gestiegen. Mit 9 % liegt die Arbeitslosenquote derzeit weniger als drei Prozentpunkte über ihrem letzten Tiefststand und ist auch im internationalen Vergleich relativ niedrig. Entgegen der Prognose vieler Experten hat sich der russische Arbeitsmarkt damit als krisenresistent erwiesen und die befürchteten sozialen Folgen sind größtenteils ausgeblieben. Beachtet werden muss aber auch, dass in einzelnen Regionen, vor allem im Nordkaukasus und in Monostädten, und für einzelne soziale Gruppen, vor allem Jugendliche mit geringem Bildungsniveau, Arbeitslosigkeit ein immenses soziales Problem darstellt.
Zum Artikel

Logo FSO
Logo DGO
Logo ZOIS
Logo DPI
Logo IAMO
Logo IOS