Die wunderbare Schwierigkeit des Prognostizierens

Von Pekka Sutela

Zusammenfassung
Die globale Wirtschaftskrise beeinflusst Russland, wie viele andere Länder auch, über drei Kanäle. Erstens schränkt der Preissturz bei wichtigen Exportprodukten, vor allem bei Öl, die Einnahmen der Wirtschaft spürbar ein. Die Kapitalbeschaffung auf internationalen Märkten wird dadurch erschwert. Die schwache internationale Nachfrage verringert das Exportvolumen im Falle Russlands jedoch nicht besonders kräftig. Zweitens verringert sich im Zuge des stark abgeschwächten Rubels und der nachlassenden Nachfrage das Importvolumen. Drittens flaut der Zuwachs des Binnenkonsums ab und Investitionen gehen damit zurück. Schätzungen zufolge wird das Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr sinken. Die Prognosen zur russischen Wirtschaftsentwicklung scheinen sich zurzeit in zwei Gruppen zu teilen. Ursächlich hierfür sind verschiedene Ansichten über die Weltwirtschaft, aber auch über die inländische Konjunkturpolitik. In jedem Falle kann man mit einer langsamen Erholung der russischen Wirtschaft erst im Zeitraum von 2010 bis 2011 gemeinsam mit der übrigen Welt rechnen.

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Artikel

Antirevolutionäre Revolutionserinnerungspolitik: Russlands Regime und der Geist der Revolution

Von Il’ja Kalinin
Russlands Führung steht im Jahr 2017 vor einer Herausforderung: Sie muss Erinnerung an die Oktoberrevolution in ein Geschichtsbild verpacken, das Revolutionen als solche ablehnt. Ihre zentrale Botschaft lautet: Versöhnung. Doch es geht nicht um den Bürgerkrieg 1917–1920. Die Vergangenheit ist nur vorgeschoben. Es geht darum, jede Form von Kritik am heutigen Regime als Bedrohung des gesellschaftlichen Friedens zu diffamieren und mit dem Stigma zerstörerischer revolutionärer Tätigkeit zu belegen. (…)
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Analyse

Russlands finanzielle Verwundbarkeiten

Von Richard Connolly
Die globale Finanzkrise und der folgende Rückgang der globalen Wirtschaftsproduktion haben zu einer Verschlechterung der finanziellen Situation Russlands in allen Wirtschaftssektoren geführt. Um die russischen Finanzen schien es zu Beginn der Krise gut zu stehen; aber die starke Abhängigkeit von Rohstoffexporten und das hohe Niveau von Finanzzuflüssen aus dem Ausland führten dazu, dass die Krise Russland sogar noch schwerer traf als andere Schwellenländer. Verschlechterte Bilanzen durch die gesamte russische Wirtschaft hindurch machen diese noch verwundbarer für zukünftige Schocks und können auch zukünftiges Wachstum einschränken.
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