Der wachsende Lebensmittelmarkt in Russland: Kampfarena zwischen internationalen und einheimischen Handelsriesen

Von Vera Belaya, Taras Gagalyuk

Zusammenfassung
Russland ist einer der größten und am schnellsten wachsenden Einzelhandelsmärkte unter den Ländern Mittel- und Osteuropas. Die allgemein steigende Kaufkraft der ca. 143 Millionen russischen Einwohner und eine wachsende Mittelschicht, die als Zielgruppe für international tätige Produzenten und Handelsunternehmen immer interessanter wird, sorgen in den letzten Jahren für ein bemerkenswertes Wachstum im Lebensmitteleinzelhandel. Allein in der Hauptstadt Moskau leben mehr als 12 Millionen Menschen, was sie zur größten Metropole Europas macht. Gemäß dem A.T. Kearney 2009 Global Retail Development Index bleibt Russland stark und hält weiterhin die zweite Position unter den 30 Top-Märkten weltweit. Betrachtet man den russischen Markt für Lebensmittel, so stellt man fest, dass die quantitative Versorgung der Bevölkerung zum größten Teil sicher gestellt ist. Im Gegensatz dazu treten auf der qualitativen Seite große Defizite auf. Häufig sind noch nicht einmal Fragen der Lebensmittelsicherheit – z. B. Hygienestandards – geklärt. Hieraus leitet sich die Frage nach Verbesserung der Lebensmittelqualität und insbesondere selbst qualitativen Basisansprüchen nicht genügen. Andererseits lässt sich jedoch auch feststellen, dass selbst im Massensortiment qualitativ hochwertige Produkte vermarktet werden. In diesem Kontext nehmen insbesondere internationale Handelskonzerne eine Vorreiterrolle ein. Hierbei ist zu bemerken, dass diese ihre Qualitätsstrategien nach Russland »exportieren« und diese dann von dort ansässigen russischen Unternehmen kopiert werden.

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Analyse

Korruption und informelle Praktiken im russischen Geschäftsleben. Fallbeispiele aus der Sicht ausländischer Unternehmer

Von Elena Denisova-Schmidt
Korruption wird als eines der größten Hindernisse für die Wirtschaftsentwicklung und auch für die Tätigkeit ausländischer Investoren in Russland angesehen. Zentrale Probleme sind in diesem Zusammenhang die selektive Anwendung von Recht, die Unsicherheit von Eigentumsrechten, die Belastung durch Bestechungszahlungen und die Abhängigkeit von Netzwerken. Zu beachten ist aber auch, dass Korruption im russischen Kontext teilweise mit gesellschaftlichen Fragen wie der sozialen Verantwortung von Unternehmen verknüpft wird.
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Analyse

Optimismus bei deutschen Unternehmen in Russland. Geschäftsklima-Umfrage des Ost-Ausschusses und der AHK zeigt Stimmungsumschwung

Von Eduard Kinsbruner
Die Geschäftsklima-Umfrage des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft und der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer im November 2010 hat positive Ergebnisse erbracht. Die Mehrzahl der befragten Unternehmen ist optimistisch. Sie gehen davon aus, dass sich die Lage von Wirtschaft und Finanzen in Russland auf einem guten Wege befindet, und dass sich dies auch vorteilhaft für das eigene Unternehmen entwickeln wird. Eine große Anzahl von Unternehmen plant die Einstellung neuer Mitarbeiter und beabsichtigt, in Russland weiter zu investieren. Die fortbestehende Kritik an Bürokratie und Korruption kann diese positive Sicht nicht wirklich einschränken. (…)
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