Bewältigung der totalitären Vergangenheit: die Erfahrung des Auslands und die Probleme Russlands

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Analyse

Geschichtspolitik in Russland

Von Alexei Miller
Aktive Einmischung von Seiten des Staates in die Erinnerungspolitik und die professionelle Geschichtswissenschaft begann in Russland spätestens im Jahr 2006. Heute sind in Russland alle Elemente einer Geschichtspolitik vorhanden: erstens der Versuch, in den Schulen ein einziges Geschichtslehrbuch einzuführen, das vom politischen Zentrum aus redigiert wird; zweitens werden besondere politisch aktive Strukturen geschaffen, die die Organisation der Geschichtsforschung und die Kontrolle über Archive und Verlage vereinen; drittens gibt es den Versuch, die Interpretation von Geschichte gesetzlich zu regeln; viertens gibt es die für die Geschichtspolitik typischen Versuche, alle oben erwähnten Praktiken zu legitimieren und ideologisch abzusichern.
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Antirevolutionäre Revolutionserinnerungspolitik: Russlands Regime und der Geist der Revolution

Von Il’ja Kalinin
Russlands Führung steht im Jahr 2017 vor einer Herausforderung: Sie muss Erinnerung an die Oktoberrevolution in ein Geschichtsbild verpacken, das Revolutionen als solche ablehnt. Ihre zentrale Botschaft lautet: Versöhnung. Doch es geht nicht um den Bürgerkrieg 1917–1920. Die Vergangenheit ist nur vorgeschoben. Es geht darum, jede Form von Kritik am heutigen Regime als Bedrohung des gesellschaftlichen Friedens zu diffamieren und mit dem Stigma zerstörerischer revolutionärer Tätigkeit zu belegen. (…)
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