Analyse Von Reinhard Krumm
In den vergangenen zwanzig Jahren hat sich in der russischen Gesellschaft die Wahrnehmung von Europa und Deutschland stabilisiert. Dem allgemeinen politischen Schmerz und den oftmals persönlichen wirtschaftlichen Sorgen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ist eine realistische Einschätzung Russlands in der Weltpolitik gefolgt. Nicht eine Wiederherstellung des Weltmachtanspruchs der Sowjetunion wünschen sich die Bürger, sondern ein Staat unter mehreren zu sein, allerdings mit weltweitem Einfluss. Doch bei allem Selbstbewusstsein und dem Einzug einer gewissen Normalität sucht Russland nach einer postsowjetischen Identität. Zum einen als eurasisches Land, zum anderen als europäisches Land. (…)
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Analyse Von Viktor Korgun
Erneut ist Afghanistan von zentraler außenpolitischer Bedeutung für Russland. Die instabile Lage im Lande, im Besonderen illegale Drogen, islamische Extremisten und die Korruption bedrohen die Stabilität Russlands und seiner strategischen Verbündeten in Zentralasien. Um sich mit diesen Herausforderungen zu befassen, sucht Russland eine aktivere Rolle beim Wiederaufbau und der Stabilisierung Afghanistans auf bilateraler, regionaler und internationaler Ebene zu spielen. Demnach verfolgen der Westen und Russland ein gemeinsames Interesse in Afghanistan und Moskau ist mehr als froh darüber, die westlich geführten internationalen Anstrengungen in Afghanistan kooperativ zu unterstützen.
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