Arbeitslosigkeit in Russland: Struktur und Dynamik während der globalen Wirtschaftskrise

Von Tatiana Karabchuk

Zusammenfassung
Die Arbeitslosigkeit ist in Russland im Zuge der globalen Wirtschaftskrise nur vergleichsweise moderat gestiegen. Mit 9 % liegt die Arbeitslosenquote derzeit weniger als drei Prozentpunkte über ihrem letzten Tiefststand und ist auch im internationalen Vergleich relativ niedrig. Entgegen der Prognose vieler Experten hat sich der russische Arbeitsmarkt damit als krisenresistent erwiesen und die befürchteten sozialen Folgen sind größtenteils ausgeblieben. Beachtet werden muss aber auch, dass in einzelnen Regionen, vor allem im Nordkaukasus und in Monostädten, und für einzelne soziale Gruppen, vor allem Jugendliche mit geringem Bildungsniveau, Arbeitslosigkeit ein immenses soziales Problem darstellt.

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Analyse

Arbeitslosigkeit in Russland: Entwicklungen nach der Krise von 2008

Von Tatiana Karabchuk
Der russische Arbeitsmarkt ist gekennzeichnet durch eine relative niedrige Arbeitslosenquote. Diese liegt mittlerweile mit 6,5% wieder auf dem Stand von vor der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise. Eine Ursache hierfür ist, dass der Staat mit speziellen Anti-Krisen-Gesetzen die Möglichkeiten zur Entlassung von Arbeitnehmern einschränkte, so dass Arbeitgeber gezwungen waren, mit Kurzarbeit und verzögerten Gehaltszahlungen zu reagieren. Gleichzeitig gibt es in der russischen Gesellschaft soziale Gruppen, die weit überdurchschnittlich von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der vorliegende Beitrag gibt einen kurzen Überblick über Entwicklung und Struktur der Arbeitslosigkeit in Russland. (…)
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Analyse

Auf der Suche nach einer neuen sozialen Basis, oder: Warum die Regierung Russlands ihre Haltung zur Wirtschaft ändert

Von Andrei Yakovlev
Die Schaffung und Verteilung der Renten ist in den meisten historisch bekannten Gesellschaften der Schlüsselmechanismus für soziale und politische Stabilität, ohne die eine stabile wirtschaftliche Entwicklung nicht möglich ist. In Russland verstand die herrschende Elite sehr wohl, dass Erschütterungen wie die Finanzkrise im Herbst 1998 den Bestand der politischen Ordnung bedrohten. Das Bewusstsein für diese Gefahr brachte die verschiedenen Gruppen dazu, neue »Spielregeln« auszuhandeln. Zwischen 1998 und 2003 entstanden die Instrumente für korporatives Handeln, in deren Rahmen Wirtschaft und Staatsmacht erfolgreich nach Lösungen suchen konnten. Das rasche Wachstum seit Beginn der 2000er Jahre führte zu einer stärkeren sozialen Ausdifferenzierung. (…)
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