Prognose der russischen Wirtschaftsentwicklung 2010 – 2012

Von Pekka Sutela

Zusammenfassung
Nach einer außergewöhnlich tiefen Rezession kehrt die russische Wirtschaft wieder auf den Wachstumspfad zurück. Wir erwarten in unserer Prognose ein sehr stabiles Wachstum. Ebenso wird ein schneller Zuwachs der Importe nach Russland angenommen. Die Wachstumsraten des Bruttoinlandsproduktes (BIP) sowie der Importe werden sich im Prognosezeitraum bis 2012 zwar verringern, es wird jedoch davon ausgegangen, dass sich das BIP-Wachstum bei ca. 5 % und das Importwachstum bei über 10 % hält. Das Wachstum wird, obwohl im internationalen Vergleich relativ hoch, nicht mehr die Dynamik des langen Wachstumsschubs vor der Wirtschaftskrise von 2000 bis 2008 erreichen. Nach unserer Prognose wird das BIP Mitte 2011 den Höchststand vor der Wirtschaftskrise 2008 wieder erreicht haben. Wie immer bleiben bei Prognosen aber Ungewissheiten bestehen.

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Artikel

Antirevolutionäre Revolutionserinnerungspolitik: Russlands Regime und der Geist der Revolution

Von Il’ja Kalinin
Russlands Führung steht im Jahr 2017 vor einer Herausforderung: Sie muss Erinnerung an die Oktoberrevolution in ein Geschichtsbild verpacken, das Revolutionen als solche ablehnt. Ihre zentrale Botschaft lautet: Versöhnung. Doch es geht nicht um den Bürgerkrieg 1917–1920. Die Vergangenheit ist nur vorgeschoben. Es geht darum, jede Form von Kritik am heutigen Regime als Bedrohung des gesellschaftlichen Friedens zu diffamieren und mit dem Stigma zerstörerischer revolutionärer Tätigkeit zu belegen. (…)
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Analyse

Die Wirtschaftskrise in den russischen Regionen: wirtschaftliche und soziale Folgen

Von Natalja Zubarevich
Die Weltwirtschaftskrise erreichte Russland im Herbst 2008, im September erfasste sie die Finanzmärkte und ab Oktober die Realwirtschaft. Seitdem ist gut ein Jahr vergangen, und wir können einige Ergebnisse beobachten. Dabei möchten wir zwei wichtige Aspekte hervorheben. Erstens hat sich gezeigt, dass die russischen Regionen unterschiedlich auf die Krise reagiert haben. Die Tiefe der Krise hängt vom Entwicklungsniveau der Regionen, ihrer wirtschaftlichen Ausrichtung, vom Anschluss an die Weltmärkte und weiteren Faktoren ab. (…)
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