Armut in Russland

Von Natalja E. Tichonova (Moskau)

Zusammenfassung
Von den Gefahren der Armut sind im heutigen Russland wesentlich mehr gesellschaftliche Schichten betroffen, als es die offizielle Armutsstatistik und der Anteil jener, die unter der offiziellen Armutsgrenze leben, glauben machen. Die Armut hat ein janusköpfiges Gesicht: Eines spricht von dem erfolgreichen Rückgang der offiziell festgestellten Armut seit Beginn der 2000er Jahre; das andere zeigt jedoch die bleibende Gefahr für fast die Hälfte der russischen Bevölkerung.

Armut in Russland im Spiegel der Statistik

Auf den ersten Blick hat sich bezüglich der Armut die Situation in Russland in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Dies zeigen die statistischen Daten zum Anteil der russischen Bevölkerung, der ein Einkommen unterhalb des Existenzminimums bezieht. So hat sich nach Angaben des russischen Statistikamtes die Zahl der Menschen in entsprechend definierter Armut zwischen 2000 und 2010 von 42,3 Mio. auf 18,5 Mio. reduziert, der Anteil der Bevölkerung in Armut fiel damit von 29 % auf 13 %. Diese Daten unterscheiden sich nur gering von denen der Weltbank, die für Russland die gleiche Tendenz aufweisen, und für 2010 ebenfalls ca. 13 % der russischen Bevölkerung in Armut sehen. Die Prognosen der Weltbank erwarten einen weiteren Rückgang der Armut auf 11 % im Jahr 2011 und auf 10 % im Jahr 2012.

Gleichzeitig sollte jedoch hervorgehoben werden, dass das Armutsproblem bei Weitem nicht nur die 10–15 % der Ärmsten in Russland betrifft. Vor dem Hintergrund einer extremen Ungleichverteilung der Einkommen in der russischen Gesellschaft sowie eines sehr niedrigen Einkommensniveaus, betrifft das Armutsproblem auf die eine oder andere Weise einen viel größeren Teil der russischen Bevölkerung. So belief sich das monatliche Durchschnittseinkommen in Russland im Jahr 2010 auf ungefähr 500 Euro. Der Gini-Koeffizient, der die soziale Ungleichheit misst, betrug im Jahr 2010 für Russland 0,44, das sind fast 10 % mehr als in den USA. Im Vergleich dazu lag der Gini-Koeffizient in Dänemark, Deutschland und Frankreich zwischen 0,25 und 0,33. Die Einkommenskluft zwischen dem reichsten und dem ärmsten Zehntel der russischen Bevölkerung betrug im Jahr 2010 das 16,5-fache. Wenn sich der Anteil der obersten 20 % der Einkommensbezieher am Gesamteinkommen der russischen Bevölkerung im Vergleich zu 1990 von 32,7 % auf 47,7 % erhöht hat und die folgenden 20 % praktisch unverändert geblieben sind, so muss sich die Position der drei unteren Einkommensfünftel logischerweise deutlich verschlechtert haben.

Das Armutsrisiko

Die Verschlechterung des Lebensstandards bei praktisch vollkommenem Fehlen jeglicher Art von Ersparnissen bei mehr als der Hälfte der Bevölkerung, wie auch die sehr geringen Einkommensunterschiede zwischen den unteren drei Einkommensfünfteln führten dazu, dass sich ungefähr die Hälfte der russischen Bevölkerung entweder im Bereich der chronischen oder der situationsabhängigen Armut befindet. Die situationsabhängige Armut, die sich häufig in eine chronische entwickelt, hängt mit den hohen Armutsrisiken in den unteren drei Einkommensfünfteln zusammen. Verschlechterungen der materiellen Lebensumstände (eine ernsthafte Erkrankung eines Haushaltsmitglieds oder der Tod eines arbeitenden Familienmitglieds, Trennung, die Geburt von Zwillingen, Verlust der Arbeit u. a.) führen zu einem Abrutschen unter die Armutsgrenze, manchmal nur vorübergehen, manchmal aber auch langfristig.

Besonders dramatisch ist heutzutage die Situation im untersten Fünftel, wo sich der Anteil am Gesamteinkommen in den letzten zwanzig Jahren von 9,8 % auf 5,2 % praktisch halbiert hat, sowie im vorletzten Einkommensfünftel, dessen Einkommensanteil von 14,9 % auf 9,8 % gesunken ist. Da die Geldeinkommen der Bevölkerung in diesem Zeitraum inflationsbereinigt insgesamt nur um 2 % angestiegen sind, bedeutet das, dass sich die tatsächlichen Realeinkommen der beiden unteren Einkommensfünftel in den letzten 20 Jahren um das 1,5-bis 2-fache reduziert haben – und dabei war, wie allgemein bekannt, ihr Lebensniveau schon zu Sowjetzeiten relativ niedrig.

Gleichzeitig sollte jedoch nicht verschwiegen werden, dass die Herausbildung eines solchen Missverhältnisses in erster Linie ein Ergebnis der Reformen zu Beginn der 1990er Jahre ist, als sich die Armut in Russland, verglichen mit dem Ausmaß in der Sowjetunion, um eine Vielfaches verschärfte. Der Anteil der Armen nahm extrem zu und betraf 1992, selbst den offiziellen Statistiken zufolge, ein Drittel der Bevölkerung. Nach Einschätzungen von Experten, die geänderte Definitionen von Armut aus der Statistik herausrechneten, lebte zu dieser Zeit über die Hälfte der russischen Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Mitte der 1990er Jahre begann sich der Anteil der Bevölkerung in Armut langsam zu reduzieren. Nach einem Rückschlag durch die Finanzkrise des Jahres 1998 setzte sich der Abwärtstrend in folgenden Jahrzehnt erneut fort.

Profil der Armen

Mit dem Rückgang der Armut setzte gleichzeitig eine Veränderung des Bildes der russischen Armen und deren territorialer Verortung ein. Spiegelte Mitte der 1990er Jahre die berufliche, geographische und demographische Struktur der Armut praktisch die Struktur der Gesellschaft wider, so hat sich dieses Bild heutzutage bedeutend verändert. Einerseits zeigt sich die Armut verstärkt im ländlichen Raum, andererseits bildet sich in den Großstädten eine relativ umfangreiche Gruppe »städtischer Armut« heraus, die in den Megastädten ungefähr ein Zehntel der ständigen Einwohnerzahl erreicht. Die städtische Armut ist eine Erscheinung, die zu Sowjetzeiten noch vollkommen unbekannt war.

Gleichzeitig charakterisiert Armut zunehmend die Bevölkerungsschichten mit dem niedrigsten Ausbildungsniveau. Bezogen auf demographische Kriterien findet sich Armut außerdem vorrangig in besonders kleinen Haushalten oder verhältnismäßig großen Mehrgenerationen-Haushalten. Unter letzteren findet sich eine hohe Zahl junger Menschen, vor allem Kinder, und auf einem arbeitenden Haushaltsmitglied lastet eine große Unterhaltsverpflichtung. Darüber hinaus erhalten diese Familien eine sehr geringe soziale Unterstützung – ca. 6 % des Existenzminimums pro Kind ab dem Alter von 18 Monaten. Unter diesen Umständen ist es nicht verwunderlich, dass sich unter den armen Haushalten in Russland viele Familien mit Kindern befinden. Die Kinderarmut liegt in Russland derzeit bei insgesamt 24 %, in Europa liegt sie dagegen bei 6–8 %.

Arme als neue Unterschicht

Insgesamt belegt die Einkommensstatistik, dass es in Russland nicht mehr um Armut als Folge der Wirtschaftstransformation geht, sondern dass sich vielmehr mittlerweile eine Unterschicht bildet. Die Anwendung unterschiedlichster Methoden zur Einteilung der Unterschicht innerhalb der russischen Bevölkerung gibt als stabilen Kern der Unterschicht etwa 7 % der wirtschaftlich aktiven Bevölkerung des Landes an, welche in vielen ihrer Besonderheiten an das Präkariat/die Underclass erinnert. Weitere ca. 7–8 % der wirtschaftlich aktiven Bevölkerung bilden die noch nicht deklassierte, »obere« Schicht der Unterschicht und ungefähr den gleichen Anteil macht die Peripherie der Unterschicht aus, d. h. ein bedeutender Anteil derer, die im heutigen Russland für gewöhnlich als einkommensschwach bezeichnet werden. Im Bereich der sich herausbildenden Unterschicht befindet sich so alles in allem ein Viertel der russischen Bevölkerung.

Diese, und vor allem den Kern der Unterschicht, zeichnet primär ein niedriges Ausbildungsniveau aus, ein immer weiteres Abschmelzen ihrer, aus Sowjetzeiten erhalten gebliebenen Besitzstände, schlechte Wohnbedingungen (ca. die Hälfte des Kerns der Unterschicht besitzt nicht einmal eine eigene Familienwohnung) und spezifische Familienmodelle, darunter eine Zunahme an nicht registrierten Ehen (Wohngemeinschaften). Als weitere Merkmale gelten ein großer Frauenanteil, ein niedriges Niveau an Human- und Kulturkapital, ein großer Anteil an Hilfsarbeitern und Arbeitslosen, weit verbreitete Langzeitarbeitslosigkeit und ein schlechter Gesundheitszustand.

Die Arbeitsplätze, die sich Angehörigen dieser sich herausbildenden Unterschicht bieten, zeichnen sich nicht nur durch eine geringe Qualität des Arbeitsinhaltes, ein hohes Entfremdungsniveau oder geringe Bezahlung aus, sondern auch durch eine viel geringere Beständigkeit. Sie bieten den Beschäftigten in den wenigsten Fällen eine soziale Absicherung, noch nicht einmal im Rahmen der durch die russischen Gesetze garantierten Vorgaben. In ca. der Hälfte der Fälle werden weder Krankheits- noch Urlaubsgelder bezahlt (entweder überhaupt nicht, oder nicht im vorgegebenen Umfang), häufig werden die Gehälter auch nicht rechtzeitig ausgezahlt, meist keine offiziellen Arbeitsverträge abgeschlossen, die Arbeitsphasen wechseln sich mit häufigen Phasen der Arbeitslosigkeit ab usw. All diese Erscheinungen waren zu Sowjetzeiten praktisch nicht existent und weder für die Armen jener Epoche noch für die in den 1990er Jahren charakteristisch.

Ihre Situation durch Schlüsselressourcen – wie dem Humankapital – zu verändern, liegt außerhalb der Möglichkeiten der Betroffenen, selbst ihren eigenen Einschätzungen zufolge können sie nötige Bildung und Qualifikationen nicht erreichen. All dies schließt für die überwiegende Mehrheit der Unterschicht die Möglichkeit aus, selbstständig an ihrem Leben etwas zum Besseren zu verändern. Somit geht es bei dieser Gruppe der russischen Bevölkerung nicht mehr nur um eine momentane oder sogar chronische »einkommensbezogene« Armut, wie dies in den 1990er Jahren der Fall war, sondern um ihre Zugehörigkeit zu einer schon in den Prozess der Selbstreproduktion eingetretenen Unterschicht. Hieraus resultiert die Notwendigkeit völlig anderer, und keinesfalls einfacher, sozialpolitischer Maßnahmen im Kampf gegen die Armut in Russland (Reintegration, gezielte Programme für Jugendliche aus den jeweiligen Familien u. a.), die jedoch in Russland bisher noch nicht angewendet werden, wodurch sich die Situation weiterhin verschlechtert.

Einkommensschwache

Als eine weitere Gruppe, die besondere Beachtung bei der Auseinandersetzung mit dem Problem der Armut in Russland verdient, tritt jene bedeutende Gruppe der russischen Bevölkerung auf, welche in Russland heute als einkommensschwach bezeichnet wird.

In entwickelten Marktwirtschaften werden Einkommensschwache nicht als besondere soziale Gruppe betrachtet, da die Einkommensschwachheit einerseits als unmittelbare Folge der Zugehörigkeit zu einem bestimmten beruflichen Status gesehen wird und die Einkommensschwachen, im Unterschied zu den Armen, nicht als Objekt der Sozialpolitik betrachtet werden. Einkommensschwachheit hängt in Russlandnicht direkt mit dem beruflichen Status zusammen, vielmehr spielen Faktoren wie Wohnort, Alter, Haushaltsstand u. a. eine bedeutende Rolle für eine Zugehörigkeit zur Gruppe der Einkommensschwachen. Für diese Gruppe ist die situationsabhängige Armut in höchstem Maße charakteristisch. Der Umfang dieser Gruppe verändert sich deshalb relativ schnell, was die Schwankungen der Armutszahlen in den letzten Jahren zu einem großen Teil erklärt.

In Abhängigkeit von den Besonderheiten dieser Gruppe schwanken die Einschätzungen über den Anteil der Einkommensschwachen an der russischen Bevölkerung sehr stark, belaufen sich jedoch in der Regel auf 20–30 %, plus jenem Bevölkerungsteil, der unterhalb der Armutsgrenze eingeordnet wird. Dabei wird, bei Anwendung des sogenannten relativen Verfahrens zur Einschätzung der Armut, die Gruppe der Einkommensschwachen größtenteils zu den Armen hinzu gezählt. Das relative Verfahren basiert auf einem Vergleich der Durchschnittseinkommen der Haushalte mit dem Durchschnittseinkommen der Gesellschaft und wird in westlichen Ländern zur Bestimmung von Armut angewandt. Als arm werden dann Menschen betrachtet, deren Einkommen 50–60 % unter dem Durchschnittseinkommen liegt. Aus diesem Grund sind die Einkommensschwachen in Russland eine besondere Untergruppe der Armen, obwohl sie von der russischen Sozialpolitik nicht als solche anerkannt werden.

Die Lebensweise und das Lebensniveau der Einkommensschwachen hat im Vergleich zu den erfolgreicheren Bevölkerungsschichten ausgeprägte Merkmale. Ihr Lebensstandard lässt darauf schließen, dass ihnen ihr Einkommen im Großen und Ganzen ermöglicht, die grundlegenden Bedürfnisse – Ernährung, Anschaffung notwendiger Kleidung – zu befriedigen. Hierin liegt der Unterschied zu jenen, deren Einkommen unterhalb des in Russland festgesetzten Existenzminimums liegt. Gleichzeitig jedoch verlangt die Erneuerung langfristiger Gebrauchsgüter (Kühlschrank, Fernseher u. a.) von ihnen strengstes Sparen in allen anderen Ausgabenbereichen, was ihnen nicht den rechtzeitigen Austausch selbst der einfachsten Haushaltsgegenstände ermöglicht. Die Lebensdauer solcher Neuanschaffungen beträgt in Haushalten diesen Typs ca. 20 Jahre. Jegliche Investitionen in das Humankapital (Bildung für sich oder die Kinder, Krankenbehandlungen, Erholung) erweisen sich hierbei im Prinzip als unmöglich. Von der Mittelschicht unterscheidet sie vor allem das Fehlen jeglicher Ressourcen, auf welche im Falle einer Verschlechterung der Einkommenssituation zurückgegriffen werden kann: »Sicherheitsreserven« fehlen. Dies betrifft rein wirtschaftliche Ressourcen (Immobilien, Ersparnisse), soziale Ressourcen (Möglichkeit, notwendige Beziehungen zu aktivieren) und, in größerem Ausmaß, das Humankapital.

In diesem Zusammenhang sollte hervorgehoben werden, dass sich gleichzeitig mit dem veränderten Bild der Armen auch das Bild der Einkommensschwachen gewandelt hat. In den vergangenen Jahren glich es sich dem traditionellen Bild der ökonomisch Schwachen in entwickelten Marktwirtschaften immer weiter an – im allgemeinen sind dies Rentner, aber auch gering- und unqualifizierte Arbeiter. Wenn man die Zusammensetzung der einzelnen Berufsgruppen betrachtet, so liegt die Wahrscheinlichkeit, in arme und einkommensschwache Schichten abzurutschen, im heutigen Russland nur unter den unqualifizierten Arbeitern, Arbeitslosen und nicht arbeitenden Rentnern über 50 %. Dies hängt damit zusammen, dass die Einkommensschwachen im heutigen Russland auf dem Arbeitsmarkt allein ihre physische Arbeitskraft anbieten können, welche wegen der wachsenden Konkurrenz durch Arbeitsmigranten aus Zentralasien und dem Kaukasus unweigerlich ein nicht ausreichendes Einkommen bedeutet.

Gleichzeitig finden sich jedoch unter den Einkommensschwachen nicht wenige (mehr als 10 %) Führungskräfte und Spezialisten, die in entwickelten Marktwirtschaften in der Regel gar nicht in diese Schicht fallen würden. Ihr Abrutschen in diese Gruppe ist jedoch nicht zufällig. Erstens haben sie im Durchschnitt ein niedrigeres Ausbildungsniveau im Vergleich zu den erfolgreicheren Vertretern ihrer Berufsgruppen und weniger Studienjahre trotz formell gleichem Ausbildungsniveau. Zweitens konzentrieren sie sich verhältnismäßig häufig im sogenannten »kleinen Russland« (Kleinstädte, Siedlungen städtischen Typs und Dörfer, in denen Einkommensschwache insgesamt viel häufiger zu finden sind). Im Vergleich zur Großstadt ist in der Kleinstadt oder auf dem Dorf die Gefahr für den Spezialisten oder den einfachen Händler viel größer, in die Schicht der Einkommensschwachen abzurutschen.

Resümee

Festzuhalten bleibt, dass eine relative Verschlechterung der Lage der einkommensschwachen Bevölkerungsgruppen zu erwarten ist und ein bedeutender Teil dieser Gruppe in Armut abzurutschen droht. Das bedeutet, dass der russische Staat in seiner Sozialpolitik davon ausgehen sollte, dass ungefähr die Hälfte der Bevölkerung des Landes keinerlei Möglichkeiten zur selbstständigen Finanzierung zentraler sozialer Bedürfnisse – Wohnraum, notwendige Krankenbehandlung, zusätzliche Ausbildung u. a. – hat und nicht nur die 13 %, die in Russland heute unter der offiziellen Armutsgrenze leben.

Aus diesem Grund sieht die Armut in Russland heutzutage janusköpfig aus. Ein lächelndes Gesicht erzählt von einer verbesserten Situation, von der Reduzierung der Zahl der Armen und ihrer vergleichsweise kleinen Zahl. Ein anderes, strenges und trauriges Gesicht bezeugt die Aktualität dieses Problems für die Hälfte der russischen Bevölkerung sowie die Entstehung und Zunahme einer in Russland vorher unbekannten Unterschicht. All dies schafft neue Herausforderungen für die russische Politik.

Übersetzung: Christoph Laug

Lesetipps / Bibliographie

  • Manning, Nick und Tikhonova, Nataliya (Ed.) (2004): Poverty and Social Exclusion in the New Russia. London: Ashgate.
  • Tikhonova, Nataliya: Myths and Facts about Classes in Modern Russia, in: Nikula, Jouko und Chernysh, Mikhail (Ed.) (2010): Social class in the Russian society: Studies in the social classes and social change of contemporary Russia. Saarbrücken: Lambert Academic Publishing.
  • Gerry, Christopher J.; Nivorozhkin, Eugene; Rigg, John A. (2008): The Great Divide: ‘Ruralisation’ of Poverty in Russia, in: Cambridge Journal of Economics, July 2008, v. 32, iss. 4, S. 593–607.

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