Analyse Von Andreas Umland
In Russland haben in den letzten Jahren rechtsextreme und nationalistische Positionen in Parlament und Gesellschaft an Boden gewonnen. Gewiss ist das ultranationalistische Parteienspektrums stark aufgesplittert,doch darf das nicht von dem Erstarken rechtsextremer Phänomene in der Gesellschaft ablenken. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die aggressive neonazistische Skinheadbewegung, die Teile der russischen Jugendkultur zunehmend prägt, sowie ein neofaschistischer Intellektuellendiskurs, der unter dem Tarnetikett „Neoeurasismus“ wachsenden Einfluss auf Politik und Sozialwissenschaften ausübt.
Zum Artikel Artikel Von Il’ja Kalinin
Russlands Führung steht im Jahr 2017 vor einer Herausforderung: Sie muss Erinnerung an die Oktoberrevolution in ein Geschichtsbild verpacken, das Revolutionen als solche ablehnt. Ihre zentrale Botschaft lautet: Versöhnung. Doch es geht nicht um den Bürgerkrieg 1917–1920. Die Vergangenheit ist nur vorgeschoben. Es geht darum, jede Form von Kritik am heutigen Regime als Bedrohung des gesellschaftlichen Friedens zu diffamieren und mit dem Stigma zerstörerischer revolutionärer Tätigkeit zu belegen. (…)
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