Erklärung der Vereinigung der Markt- und Meinungsforscher (OIROM)

Wir, die Vertreter der Mitgliedsunternehmen der Nichtkommerziellen Partnerschaft »Vereinigung der Markt- und Meinungsforscher« (OIROM) erklären unsere Unterstützung für die Autonome Nichtkommerzielle Organisation »Lewada-Zentrum«, die ein Mitglied unserer Partnerschaft ist, und erachten es für notwendig, unsere Position angesichts der aktuellen Situation um das Zentrum zum Ausdruck zu bringen. Das

Lewada-Zentrum hat sich sein Ansehen als anerkannte und unabhängige Informationsquelle über viele Jahre hinweg erarbeitet. Dieses Ansehen belegt hinreichend die Bedeutung des Zentrums für die Wissenschaft und den gewichtigen Beitrag, den das Zentrum für die Entwicklung der internationalen Zusammenarbeit zwischen soziologischen Einrichtungen sowie die Förderung des Informationsaustauschs in den Bereichen Soziologie und Meinungsforschung geleistet hat.

Unserer Ansicht nach stellt die freie Verbreitung von Ergebnissen unabhängiger Meinungsforschung, auch zu politischen und gesellschaftlichen Fragen und unabhängig von den Finanzierungsquellen, eine der unabdingbaren demokratischen Werte des modernen Russland dar. Diese Arbeit verfolgt vor allem wissenschaftliche Ziele, und die offene Publikation der Forschungsergebnisse dient der Informierung von Gesellschaft und Öffentlichkeit.

Wir verwahren uns dagegen, dass soziologische Umfragen, unter anderem zu gesellschaftlichen und politischen Themen, und die Interpretation der Ergebnisse durch das durchführende Forschungszentrum mit »politischer Betätigung« gleichgesetzt werden. Wir gehen davon aus, dass eine solche Auslegung der Tätigkeit des Lewada-Zentrums wie auch einer Reihe anderer Forschungsorganisationen durch Polizei und Justiz in vielerlei Hinsicht bereits durch die ungenaue Definition des Begriffs »politische Betätigung« in den derzeit geltenden Gesetzen der Russischen Föderation bedingt ist. Die Vereinigung der Markt- und Meinungsforscher (OIROM) ist als ein führender Verband der Forschungsindustrie Russlands bereit, den staatlichen Stellen bei der Korrektur jener Gesetze, die die Arbeit unsere Branche berühren, die notwendige Unterstützung zu gewähren.

Wir bekräftigen unsere Bereitschaft, unsere Kollegen auch weiterhin aktiv in der Wahrung ihres unabdingbaren Rechts auf die Ausübung ihres Berufes zu unterstützen.

Baschkirowa, Je., OOO »Baschkirowa und Partner«

Wolkenschtejn, M., SAO »Soziologischer Dienst ›WALIDEJTA‹«

Grodskij, W., SAO »TNS Gallup Media«

Dembo, O., OOO »O plus K«

Demidow, A., OOO »Internationales Institut für soziologische und Marketingforschung ›GFK-Rus‹«

Konewa, Je., OOO »Synovate Comcon«

Malychina, M., OOO »Magram Market Research«

Mintusow, I., OOO »Agentur für strategische Kommunikation ›Niccolo M‹«

Mositschewa, Je., OOO »MarketSense« Nowikow, A., SAO »MASMI«

Nowikow, A., OOO »Freude des Verstehens«

Oslon, A., OOF »Öffentliche Meinung« [FOM]

Pisarskij, D., OOO »Kompanija ›ARMI-Marketing‹«

Ponomarjow, D., SAO »Analytisches Zentrum LIN-kor«

Walker, P., SAO »A. C. Nielsen«

Sterlin, A., SAO »Business Analytik – Market Kontur«

Fjodorow, W., OAO »Allrussisches Zentrum zur Erforschung der öffentlichen Meinung« [VCIOM]

Übersetzung: Hartmut Schröder

Quelle: http://www.oirom.ru/publications.php?id=31

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Analyse

Warum Russland in Afghanistan mit dem Westen kooperiert

Von David Krickus
Trotz der Befürchtungen, der Westen könnte die UN-mandatierte Militäroperation in Afghanistan zur Sicherung der Kontrolle über lebenswichtige Energieressourcen und Pipelines in Zentralasien ausnutzen, hat sich der Kreml dem Versuch, die Jihadisten in diesem, von Krieg zerrütteten Land zu vernichten, den USA und der NATO angeschlossen. Eine Rückkehr der Taliban an die Macht würde den Herointransfer von Afghanistan nach Russland fördern. Die Dschihadisten würden zudem Aufstände in ganz Zentralasien vorantreiben und diese Strategie nach Russland hineintragen, wo ausländische Dschihadisten im Nordkaukasus ohnehin schon zu bewaff – neten Aufständen, Terroranschlägen und Morden aufrufen. Als Konsequenz hat Russland dem US-NATOMilitärunternehmen eine gewisse Unterstützung angeboten. Beispielsweise wurde ein Luft- und Landkorridor für die Truppenversorgung im Kriegsgebiet zur Verfügung gestellt. (…)
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