Analyse Von Olga Vendina
Die ethnische Immigration nach Russland folgt einer Logik, die charakteristisch für postkoloniale Staaten ist: die wesentlichen Herkunftsländer der Immigranten sind die ehemaligen sowjetischen Republiken. Doch auch China wird immer bedeutsamer. Innerhalb zweier Jahrzehnte nach dem Zerfall der Sowjetunion hat sich die Struktur der Immigration von ethnisch motivierter Immigration (Rückführung ethnischer Russen) hin zu einer ethnischen im Sinne der Zusammensetzung der Migranten verschoben. Unter den Bedingungen der neuen politischen und sozioökonomischen Realitäten ist die Beziehung der russischen Bevölkerung zu den ethnischen Immigranten durch zahlreiche Ängste beeinflusst, insbesondere in den grenznahen Regionen und Städten, die die Migranten anziehen. Ethnische Migration wird als Bedrohung der gesellschaftlichen Sicherheit wahrgenommen, was die Forderung nach einer beschränkenden und repressiven Migrationspolitik aufkommen lässt. (…)
Zum Artikel Analyse Von Susanne Spahn
Der Streit um Migranten hat sich seit dem Pogrom von Birjuljowo und dem Aufmarsch der Nationalisten am 4. November verschärft. Zwei Drittel der Bürger Russlands unterstützen laut Umfragen die Losung der Nationalisten »Russland den Russen«. Das Problem ist aber weniger die angebliche Überschwemmung Russlands mit Ausländern, sondern der illegale Status der Mehrheit der Migranten. Die Politik der russischen Regierung ist widersprüchlich. (…)
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