Inlandsinvestitionen und "deofschorisazija" – ein Paradigmenwechsel in der russischen Finanzpolitik?

Von Ewa Dąbrowska

Zusammenfassung
Putins zunehmend anti-westliche Ideologie zeigt sich auch in der Wirtschaftspolitik. Seit 2012 fördert die russische Regierung verstärkt Investitionen aus inländischen Kapitalquellen und versucht, russisches Kapital aus Steueroasen in das nationale Wirtschaftssystem zurückzuholen. Beide Maßnahmen sind angesichts der Krise 2008/2009 sowie der derzeitigen Krise vordringlicher geworden, zeigen aber bis jetzt nur mäßigen Erfolg. Es ist unklar, ob diese Initiativen Putins darauf abzielen, russische Oligarchen »patriotischer« zu machen, oder ob sie als Beruhigungsmaßnahme für die Bevölkerung und nationalistische Intellektuelle dienen, die in Russland zunehmend eine Deutungshoheit haben. Angesichts der engen Verflechtung der russischen Wirtschaft mit der globalen Wirtschaft (einschließlich des Netzwerks von Steueroasen) und angesichts der Schwäche des russischen Finanzsystems werden diese Maßnahmen nicht leicht zu realisieren sein.

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Artikel

Antirevolutionäre Revolutionserinnerungspolitik: Russlands Regime und der Geist der Revolution

Von Il’ja Kalinin
Russlands Führung steht im Jahr 2017 vor einer Herausforderung: Sie muss Erinnerung an die Oktoberrevolution in ein Geschichtsbild verpacken, das Revolutionen als solche ablehnt. Ihre zentrale Botschaft lautet: Versöhnung. Doch es geht nicht um den Bürgerkrieg 1917–1920. Die Vergangenheit ist nur vorgeschoben. Es geht darum, jede Form von Kritik am heutigen Regime als Bedrohung des gesellschaftlichen Friedens zu diffamieren und mit dem Stigma zerstörerischer revolutionärer Tätigkeit zu belegen. (…)
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Analyse

Optimismus bei deutschen Unternehmen in Russland. Geschäftsklima-Umfrage des Ost-Ausschusses und der AHK zeigt Stimmungsumschwung

Von Eduard Kinsbruner
Die Geschäftsklima-Umfrage des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft und der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer im November 2010 hat positive Ergebnisse erbracht. Die Mehrzahl der befragten Unternehmen ist optimistisch. Sie gehen davon aus, dass sich die Lage von Wirtschaft und Finanzen in Russland auf einem guten Wege befindet, und dass sich dies auch vorteilhaft für das eigene Unternehmen entwickeln wird. Eine große Anzahl von Unternehmen plant die Einstellung neuer Mitarbeiter und beabsichtigt, in Russland weiter zu investieren. Die fortbestehende Kritik an Bürokratie und Korruption kann diese positive Sicht nicht wirklich einschränken. (…)
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