Analyse Von Andreas Langenohl
Russische Intellektuelle waren direkt und indirekt an der Entwicklung von Kernelementen der Putinschen Sicherheitspolitik beteiligt Dieser Einfluß findet sich einmal in der Herstellung eines bestimmten gesellschaftlichen Meinungsklimas, dem „patriotischen Konsens“, zu dessen Verwirklichung Intellektuelle maßgeblich beigetragen haben. Kerngedanken dieses „Konsenses“ lassen sich in sicherheitspolitischen Dokumenten auffinden, die im Jahre 2000 unter Putin verabschiedet worden sind. Außerdem nehmen Intellektuelle beratend direkten Einfluß auf den Entwurf sicherheitspolitischer Leitlinien.
Zum Artikel Analyse Von Reinhard Krumm
In den vergangenen zwanzig Jahren hat sich in der russischen Gesellschaft die Wahrnehmung von Europa und Deutschland stabilisiert. Dem allgemeinen politischen Schmerz und den oftmals persönlichen wirtschaftlichen Sorgen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ist eine realistische Einschätzung Russlands in der Weltpolitik gefolgt. Nicht eine Wiederherstellung des Weltmachtanspruchs der Sowjetunion wünschen sich die Bürger, sondern ein Staat unter mehreren zu sein, allerdings mit weltweitem Einfluss. Doch bei allem Selbstbewusstsein und dem Einzug einer gewissen Normalität sucht Russland nach einer postsowjetischen Identität. Zum einen als eurasisches Land, zum anderen als europäisches Land. (…)
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