Tschetschenien zwischen Wahlmanipulation und Terror

Von Uwe Halbach

Zusammenfassung
Bombenanschläge und Geiselnahmen sind in Russland seit Mitte der neunziger Jahren zu einem fast alltäglichen Phänomen geworden. Manche Attentate haben einen kriminellen oder fremdenfeindlichen Hintergrund, doch die Mehrzahl der Anschläge steht im Zusammenhang mit den Kriegen in Tschetschenien. Nachdem die russischen Trup- pen Tschetschenien 1999 und 2000 besetzt und den militärischen Widerstand gebrochen haben, sind die Guerillas zu terroristischen Aktionen übergegangen. Ihre Anschläge richten sich nicht nur gegen die föderalen Ordnungskräfte son- dern zunehmend auch gegen Zivilpersonen. Die Geiselnahme in Moskau, die Attentate auf Pendlerzüge im Nordkau- kasus, auf das Rockkonzert in Tuschino und in der Moskauer Metro finden in den jüngsten Anschlägen ihre logische Fortsetzung. In der folgenden Chronik sind nur einige der spektakulärsten Terroraktionen der letzten Jahre aufgeführt. Eine umfassendere, wenngleich nicht vollständige, Liste, die auch Anschläge mit kriminellem und fremdenfeindlichen Hintergrund nennt, fi nden Sie auf der Website www.russlandanalysen.de in der Kategorie „Politische Chronik“.

PDF-Datei in neuem Fenster anzeigen

Zum Weiterlesen

Analyse

Asymmetrien der Terrorismusbekämpfung

Von Michail Logvinov
Die russische Terrorismusbekämpfungspolitik hat nur unzureichende Erfolge. Dies liegt darin begründet, dass der russische Staat sich nicht ernsthaft mit dem extremistischen Umfeld und der Trägerideologie des Terrorismus auseinandersetzt. Darüber hinaus gibt es keine konsequente Strategie, um Terrorgruppen von ihren Finanzierungsquellen abzuschneiden. Bekämpfungsstrategien werden meist nicht zielorientiert eingesetzt. Mit Investitionen in Milliardenhöhe finanziert Moskau eine korrupte Elite im Nordkaukasus. (…)
Zum Artikel

Logo FSO
Logo DGO
Logo ZOIS
Logo DPI
Logo IAMO
Logo IOS