Analyse Von Margarete Zimmermann
Der letzte Zar gewinnt im geschichtspolitischen Diskurs in Russland zunehmend an Bedeutung. Die Russische Orthodoxe Kirche unterstützt diese Entwicklung tatkräftig. Doch der vordergründige Eindruck, die Kirche sehne sich nach einer Rückkehr der Monarchie, täuscht. Die offizielle Kirchenführung distanziert sich von dieser Staatsform, nutzt jedoch die Person des Herrschers, um einerseits monarchistische Kräfte in den eigenen Reihen zu besänftigen und andererseits die aktuelle Staatsmacht zu stützen.
Zum Artikel Artikel Von Il’ja Kalinin
Russlands Führung steht im Jahr 2017 vor einer Herausforderung: Sie muss Erinnerung an die Oktoberrevolution in ein Geschichtsbild verpacken, das Revolutionen als solche ablehnt. Ihre zentrale Botschaft lautet: Versöhnung. Doch es geht nicht um den Bürgerkrieg 1917–1920. Die Vergangenheit ist nur vorgeschoben. Es geht darum, jede Form von Kritik am heutigen Regime als Bedrohung des gesellschaftlichen Friedens zu diffamieren und mit dem Stigma zerstörerischer revolutionärer Tätigkeit zu belegen. (…)
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