Analyse Von Lusine Grigoryan, Vladimir Ponizovskiy
Ähnlich wie westeuropäische Länder ist auch Russland auf Immigranten angewiesen, um seine Wirtschaft voranzutreiben, die Lücken auf dem Arbeitsmarkt zu kompensieren und die demografische Lage zu verbessern. Während viele europäische Länder jedoch erst in den letzten Jahren einen neuen Anstieg einwandererfeindlicher Einstellungen verzeichnen, ist in Russland die Haltung gegenüber Immigranten während der vergangenen zwei Jahrzehnte konstant extrem negativ gewesen und verschlechtert sich weiter. Starke nationalistische Stimmungen, die in der Gesellschaft wie auch in der Regierung weit verbreitet sind, lassen die Frage aufkommen, ob der russische Ansatz in Bezug auf Migration nachhaltig ist. Der Beitrag liefert eine Analyse, die aus den Daten des International Social Survey Programme (ISSP) schöpft (Jahrgänge 1995, 2003 und 2013) und die Entwicklung der nationalen Identität sowie die Einstellungen gegenüber Immigranten in Russland untersucht. Wir konnten feststellen, dass die nationale Identität stärker wird. (…)
Zum Artikel Analyse Von Elizaveta Gaufman
Soziale Netzwerke werden oft als Demokratisierungsinstrument in autoritären Regimen idealisiert, aber das Internet dient auch zur Überwachung, als Plattform für Hassrede und nationalistische Rhetorik. Nach der Annektierung der Krim konnte man in russischen sozialen Netzwerken nicht nur einen Dissens mit der Außenpolitik des Kreml beobachten, sondern auch eine Wiederbelebung von Chauvinismus und Großmachtambitionen. »Patriotischer« Konsum und das Verhöhnen Andersdenkender waren dabei prägende Merkmale.
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