Analyse Von Moritz Pieper
Nach dem Aus für den Vertrag über das Verbot landgestützter Mittelstreckenwaffen von 1987 (Intermediate-Range Nuclear Forces Treaty, INF), der am 2. August 2019 endete, durchlebt die nukleare Rüstungskontrolle eine schwere Krise. Russland und die USA beschuldigen sich gegenseitig des Vertragsbruchs, haben es aber zuletzt nicht vermocht, die Vorwürfe durch kooperative Verifikation zu entkräften. Allerdings hat die Erosion rüstungskontrollpolitischer Instrumente schon vor dem Ende des INF-Vertrags eingesetzt und ist nicht allein auf die Entscheidung der Trump-Administration zurückzuführen, aus dem Vertrag auszusteigen. Zudem droht New START, das letzte verbleibende russisch-amerikanische Vertragswerk zur Reduzierung von als »strategisch« kategorisierten Nuklearwaffen, am 5. (…)
Zum Artikel Analyse Von Pavel K. Baev
Die russische Führung hegt Ansprüche auf den Status einer »maritimen Großmacht«, doch sieht das Staatliche Rüstungsprogramm bis 2027 beträchtliche Kürzungen bei der Finanzierung von Schiffsbauten vor. Oberste Priorität wird der Vollendung der Serie von acht strategischen U-Booten der »Borej«-Klasse gegeben. Dem neuen Plan zur Entwicklung atomgetriebener U-Boote wird viel politische Aufmerksamkeit gewidmet. U-Boote unterschiedlicher Typen werden die Hauptstreitmacht der russischen Kriegsmarine stellen, doch sind viele Fähigkeiten (amphibische Operationen, Kriegsführung gegen U-Boote) im Niedergang begriffen. Die konstanten strategischen Anforderungen, um den wahrgenommenen Bedrohungen auf den vier potentiellen Kriegsschauplätzen (Nordpolarmeer, Ostsee, Schwarzes Meer und Pazifik) zu begegnen, verlangen hohe Risikobereitschaft und erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Unfällen.
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