Analyse Von Gunter Deuber
Mit der „Festung Russland“-Strategie hat Russland sich seit Jahren auf fassbare westliche Wirtschafts- und Finanzsanktionen vorbereitet. Mit dem Einmarsch in die Ukraine hat die westliche Welt aber eine unvorhergesehen breit angelegte Sanktionsspirale in Gang gesetzt. Instrumente der wirtschaftlichen Kriegsführung wurden schnell implementiert. Noch umfassender und von russischer Seite komplett unerwartet waren die "privaten" freiwilligen Sanktionen (Rückzug von Unternehmen, Lieferstopps in nicht sanktionierten Sektoren usw.). Das Gros der Sanktionen wird lange Zeit in Kraft bleiben, die Firmenrückzüge werden eher dauerhaft sein. (…)
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In den Jahren 2020 und 2021 konnte Russland »taktische« wirtschaftspolitische Erfolge verbuchen. Gesamtwirtschaftlich wurde die COVID-19-Krise gut abgefedert, nicht zuletzt durch eine erstmal sehr expansive Fiskalpolitik. Zudem wurde die jüngste Verschärfung der US-Sanktionen an den Finanzmärkten gut verdaut; die »Festung Russland« war gut vorbereitet. Solche taktischen Erfolge dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass wichtige Gründe für die (Einkommens-)Stagnation der letzten Jahre auch das Wirtschaftswachstum in den kommenden Jahren dämpfen werden.
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