Analyse Von Sebastian Hoppe
Russlands Invasion der Ukraine hat in den chinesisch-russischen Beziehungen zu Neujustierungen geführt. Für Russland gewinnt die Weltmacht China als diplomatische Absicherung und wirtschaftlicher Partner weiter an Bedeutung. China beansprucht strategische Neutralität, zeigt aber gleichzeitig Verständnis für die »russischen Sicherheitsbedenken« gegenüber NATO und USA. Wirtschaftlich hat sich der Wert Chinas für das umfänglich sanktionierte Russland noch einmal erhöht. Allerdings beschränkt sich Chinas Wirtschaftshilfe bisher auf erhöhte Öl- und Gasimporte aus Russland. (…)
Zum Artikel Analyse Von Ivan Zuenko
Die vergangenen zwei Jahrzehnte waren eine Periode einer stetigen Annäherung zwischen Russland und China. Dieser Prozess ist Mitte der 2010er Jahre – angesichts der »Krimkrise«, der Verschlechterung der Beziehungen Russlands zum Westen und des Beginns des chinesischen Integrationsprojektes »Belt and Road Initiative« (BRI), in dem Russland eine gute Möglichkeit zur Bewältigung seiner geopolitischen und wirtschaftlichen Aufgaben erblickte, – intensiver geworden. Die Haltung Moskaus zu Pekings Initiative bleibt positiv, auch wenn Russland in den vergangenen sechs Jahren seit Beginn der BRI nicht jenen Strom an chinesischen Investitionen erhalten hat, mit dem es gerechnet hatte. Bedenkt man jedoch, dass die Qualitätsanforderungen an die Investitionen ursprünglich recht streng waren und die Ziele einer »Beteiligung« an der chinesischen Initiative auf dem Gebiet der Geopolitik und des Aufbaus einer multipolaren Welt lagen, ist die Politik Moskaus hinsichtlich der BRI als effektiv zu bezeichnen.
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