In einem Interview mit dem russischen unabhängigen Online-Medium »The Bell« analysiert Professor Wla- dimir Gimpelson die Folgen der Mobilmachung für die russische Wirtschaft und hebt dabei die langfristi- gen Verluste an Humankapital in Russland hervor.
Ende September begann in Russland die Mobilmachung, die kurz nach der schweren Niederlage der rus- sischen Streitkräfte in der Region Charkow (ukr.: Charkiw, Anm. der Redaktion der Russland-Analysen) angekündigt wurde. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums sollten 300.000 »Reservisten« einberu- fen werden, obwohl zahlreiche Berichte darauf hindeuten, dass die Einberufungsbescheide oft an Männer ausgehändigt wurden, die vorher noch keinen Dienst an der Waffe geleistet hatten. Dies sorgte in Russland für Panik, Hunderttausende verließen fluchtartig das Land. Wie hoch wird der Schaden für die russische
Wirtschaft sein? Wie wirkt sich das auf die Arbeitslosigkeit aus? Mit welchen langfristigen Folgen werden die eingezogenen Männer konfrontiert sein? »The Bell« hat mit Wladimir Gimpelson gesprochen, dem Direktor des Zentrums für Arbeitsmarktstudien an der Higher School of Economics in Moskau.
The Bell: Es ist unmöglich, abzuschätzen, wie viele Menschen letztendlich in den Krieg ziehen werden. Aber wenn wir von den 300.000 ausgehen, von denen das Verteidigungsministerium spricht: Was würde der Verlust dieser Anzahl von Männern im Alter zwischen 20 und 55 Jahren für den russischen Arbeitsmarkt bedeuten?
Gimpelson: Um diese Frage zu beantworten, müssen wir mit der Bevölkerungsentwicklung beginnen. Diese ist in unserem Land sehr problematisch, es gibt große Lücken in bestimmten Altersgruppen. Grund dafür ist das sich überlagernde Echo vieler dramatischer Ereignisse aus dem gesamten 20. Jahrhundert: das Echo der Oktoberrevolution, des Großen Vaterländischen Krieges und des Systemwechsels in den 1990er Jahren.
Derzeit stellt sich die Lage folgendermaßen dar:
In der Kohorte der 20- bis 49-Jährigen sind es insgesamt etwa 30 Millionen Männer;In der Kohorte der 20- bis 39-Jährigen sind es etwa 20 Millionen Männer. Das ist diejenige Altersgruppe, die in erster Linie von der Mobilmachung betroffen ist;In der Kohorte der 20–29-Jährigen sind es weniger als 8 Millionen. Das ist eine riesige demographische Katastrophe, die sich für die Zukunft ausmachen lässt. In einigen Jahren werden die Menschen dieser Kohorte in die Alterskohorte der 30- bis 39-Jährigen wechseln und so weiter.
Die leistungsfähigste Gruppe ist also diejenige, die zahlenmäßig eine katastrophale Bilanz aufweist. Und auf sie konzentriert sich alles Unglück: Tote und Verwundete an der Front seit Februar, Mobilmachung mit den damit verbundenen Folgen und Auswanderung. Es gibt noch keine genauen Zahlen darüber, wie viele Menschen geflohen sind, aber es ist klar, dass die Männer im erwerbsfähigen Alter überwiegen.
Das ist ein schwerer Schock für unsere demographische Entwicklung und unseren Arbeitsmarkt. Nimmt man nur die Zahl der 300.000 Personen, die seit September im Rahmen der Mobilmachung eingezogen worden sein sollen, so bedeutet dies einen Verlust von etwa 0,5 Prozent aller Beschäftigten. Das mag unbedeutend erscheinen, aber wenn wir davon ausgehen, dass der Beitrag aller Erwerbstätigen zum BIP das ganze Jahr über ungefähr gleich ist, dann ist das ein Verlust von 0,5 % des BIP.
Das ist natürlich eine gewagte Annahme, denn der Beitrag zum BIP der Beschäftigten in der Förderung und Verarbeitung von Öl und Gas oder im Finanzwesen ist viel höher als in anderen Branchen. Doch selbst wenn wir davon ausgehen, dass der Beitrag der eingezogenen Männer zum BIP unter dem Durchschnitt liegt, ergibt sich immer noch ein erheblicher Verlust von 0,3 bis 0,4 Prozent des jährlichen BIP.
Natürlich wissen wir nicht, wie lange die Mobilmachung andauern wird. Aber das Problem ist nicht nur die Mobilmachung, sondern auch die Auswanderung vieler junger Menschen, der Verlust von Menschenleben, der bereits vor der Mobilmachung zu verzeichnen war, sowie die extreme Unsicherheit, mit der alle konfrontiert sind. Die Menschen hören auf zu arbeiten, alle werden nervös, sie denken darüber nach, was morgen mit ihnen geschehen könnte. Und das betrifft sowohl die eingezogenen Männer als auch ihre Familien, Ehefrauen und Eltern. Insgesamt sind die Auswirkungen viel größer, als dass nur vorübergehend 300.000 Menschen aus der Wirtschaft abgezogen werden.
Dies sind alles kurzfristige Effekte. Aber die Auswirkungen sind sehr vielschichtig, sie haben viele Facetten: wirtschaftliche, demographische, technologische, politische, soziale, psychologische und gesundheitliche. Und es wird natürlich auch mittel- und sehr langfristige Folgen geben. Derzeit ist es äußerst schwierig, dies alles in der Gesamtschau zu analysieren. Ich glaube nicht, dass es eine Person oder ein Team gibt, das zum jetzigen Zeitpunkt in der Lage ist, ein vollständiges Bild zu zeichnen, obwohl die allgemeine Tendenz bereits klar ist.
The Bell: Und wenn noch mehr Menschen ins Militär eingezogen werden? Zum Beispiel ein Million, wie schon in einigen Medien berichtet wurde? Sollten wir in diesem Fall alle Auswirkungen, grob gesagt, mal drei nehmen?
Gimpelson: Ja, wir sollten sie multiplizieren. Aber der Koeffizient könnte höher sein, denn je mehr Männer mobilisiert und an die Front geschickt werden, desto größer sind die Verluste, einschließlich der Verwundeten. Letzteres bedeutet eine langfristige Belastung für das Gesundheitssystem, denn dieses wird weniger Kapazitäten haben werden, um sich um herkömmliche Patienten zu kümmern, wenn zuallererst Kriegsversehrte behandelt werden müssen. Das haben wir bereits während der Pandemie erlebt, als die Umverteilung der Gesundheitsressourcen zur Pandemiebekämpfung dazu führte, dass beispielsweise die Onkologie und die Kardiologie vernachlässigt wurden.
Apropos Prognosen: Hier spielt der Faktor Mobilmachung vermutlich nicht einmal die wichtigste Rolle. Man erinnere sich nur an die demographischen Prognosen von Rosstat vor der Covid-Pandemie, aus denen mit einfachen Berechnungen hervorgeht, dass bis Anfang der 2030er Jahre die Zahl der Erwerbstätigen im Alter von 20 bis 39 Jahren im Vergleich zu 2017–2019 um etwa ein Viertel zurückgehen wird. Das wäre ein kolossaler Rückgang der erwerbstätigen Bevölkerung und ein großer Schock für die Wirtschaft. Und es geht nicht nur darum, dass sie schrumpft.
Die Arbeitsleistung variiert je nach Altersgruppe: Sie steigt bis zum Alter von etwa 40 Jahren an, danach flacht sie bei einigen ab und geht bei vielen zurück. Die Ereignisse, über die wir hier sprechen, betreffen gerade diese jüngste Gruppe, deren Produktivität Wachstumspotenzial besitzt. Das bedeutet, dass sie ihren Produktivitätshöhepunkt nicht erreichen werden, was die Gesamtproduktivität und damit das BIP belasten wird.
The Bell: Was wird mit der Nachfrage nach Arbeitskräften geschehen? Die Arbeitgeber sind sich nun des Risikos bewusst, dass ihre männlichen Arbeitnehmer jederzeit eingezogen werden könnten. Werden stattdessen nur noch Frauen eingestellt?
Gimpelson: Zunächst rechne ich mit einem Rückgang der Neueinstellungen. Das ist immer die erste und schnellste Reaktion auf eine Krise. Entlassungen sind viel langsamer, da die Arbeitnehmer:innen auf die eine oder andere Weise geschützt sind, entweder durch das Arbeitsrecht oder ihre Qualifikationen. Aber ein Einstellungsstopp und die Streichung aller offenen Stellen ist eine Sache von Minuten. Genau das ist im Jahr 2020 geschehen, als die Zahl der Entlassungen im zweiten Quartal nicht gestiegen, sondern im Vergleich zu den Vorjahren zurückgegangen ist. Der Beschäftigungsrückgang war lediglich auf einen Rückgang der Neueinstellungen zurückzuführen.
Hätten wir außerdem eine große Anzahl arbeitsloser Frauen, könnten die verfügbaren Stellen von ihnen besetzt werden. Aber auch sie haben derzeit eine sehr hohe Beschäftigungsquote, d. h. es gibt nicht so viele arbeitssuchende Frauen. Hinzu kommt, dass viele einschlägige Berufe bisher überwiegend von Männern ausgeübt wurden. Zum Beispiel Taxifahrer. Natürlich gibt es auch Taxifahrerinnen, aber sehr selten. Aber wenn wir Kipperfahrer, Kranführer, Schweißer und so weiter nehmen, dann können diese Berufe nur bedingt »weiblich« werden.
The Bell: Auch die Nachfrage nach Arbeitskräften ist unter Druck. Investitionen sind eingefroren, viele Unternehmen gehen ein. Gründer, Manager und Mitarbeiter in Schlüsselpositionen sind auf der Flucht oder werden eingezogen; als Konsequenz finden sich Unternehmen in eine schwierigen Lage wieder. Wen werden sie einstellen?
Gimpelson: Niemanden.
The Bell: Arbeitslosigkeit schwankt saisonal: Wie Sie in einem früheren Interview sagten, ist sie im Sommer niedriger, während die Menschen im Herbst wieder aktiver nach Arbeit suchen, was einen Anstieg der Arbeitslosigkeit bedeutet. Wie könnte sich die angekündigte Mobilmachung auf diesen Trend auswirken?
Gimpelson: Die Mobilmachung kann sie nicht beeinflussen, da wir jetzt einen Rückgang von Angebot und Nachfrage beobachten. Was sich durchsetzen wird, ist schwer zu sagen. Außerdem ist der Markt institutionell so angelegt, dass die Arbeitslosigkeit tendenziell immer zurückgeht. Und wenn mehr arbeitslose oder potenziell arbeitslose Männer eingezogen werden, dann wird das im Gegenteil die Arbeitslosigkeit verringern. Aber wir sollten bedenken, was mit der Nachfrage passieren wird. Wenn diese einbricht, könnten wieder viele Arbeitssuchende auf dem Markt verbleiben, was wiederum zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit führen wird. Da es jedoch unmöglich ist, bei Arbeitslosigkeit von Sozialhilfe zu leben, gehen die Menschen sofort in die Schattenwirtschaft.
The Bell: IT-Fachkräfte stehen wieder im Mittelpunkt des Interesses. Ihnen wurde bereits ein teilweiser Schutz vor der Mobilmachung zugesagt, aber natürlich sind nicht alle sicher. Fachkräfte verlassen Russland wieder in Massen. Könnte es so weit kommen, dass ganze Branchen unter einem Mangel an Arbeitskräften leiden?
Gimpelson: Ich glaube nicht, dass es ganze Branchen sein werden, denn in Schlüsselbranchen können Angestellte vor der Mobilmachung geschützt werden, obwohl wir nicht wissen, welche Angestellten in welchen Branchen betroffen sind und in welchem Umfang sie geschützt werden.
Was sind unsere arbeitsintensivsten Branchen? Der Einzelhandel und die Gastronomie, die zusammen mit dem Baugewerbe etwas weniger als 30 Prozent der Beschäftigten ausmachen. Ich denke, dass die Menschen in diesen Branchen schlecht vor der Mobilmachung geschützt sind. Das bedeutet, dass diese möglicherweise betroffen sein werden. Andererseits ist die Fluktuation in diesen Branchen ohnehin hoch.
Das sorgt auch dafür, dass die Arbeitslosigkeit etwas geringer ist, da ein gewisser Anteil immer fluktuationsbedingt ist. Eine Person kündigt freiwillig einen Arbeitsplatz und sucht sich einen anderen; während sie sucht, ist sie formal gesehen arbeitslos. Fluktuationsbedingte Arbeitslosigkeit hat es schon immer gegeben und ist eine wichtige Quelle für Flexibilität innerhalb des Arbeitsmarktes. Auf diese Weise wechseln die Menschen von einer Branche in die nächste, oder von einem Beruf zum anderen. Aber in einer Rezession und Krise, wenn der Wert eines bestehenden Arbeitsplatzes steigt, schränken die Menschen ihre Mobilität ein. Das ist die Situation, die wir derzeit erleben.
The Bell: In den letzten Jahren hat die Regierung in ihren Wirtschaftsprogrammen viel über die Förderung des Unternehmertums und die Entwicklung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) gesprochen. Die Mobilmachung war jedoch eine Katastrophe für die KMU: Es gibt keine Aussicht auf Schutz, während der Verlust einer einzigen Fachkraft in einer kleinen Firma bereits das Ende des gesamten Unternehmens bedeuten kann, da man Geld für die Ausbildung von neuen Mitarbeitenden investieren muss usw. Kann man derzeit einen Rückgang des Anteils der KMU an der Wirtschaft vorhersagen?
Gimpelson: Das erscheint mir völlig offensichtlich. Aber ich werde hier keine Zahlen nennen, da alle Schätzungen in Bezug auf kleine Unternehmen sehr ungenau sind. Denn wie soll man zählen? Es gibt sehr viele Selbstständige, sowohl registrierte als auch nichtregistrierte. Sollen sie zu den Kleinunternehmer:innen gezählt werden oder nicht? Denn sollte man sie mitzählen, dann wäre das ein ziemlich großer Anteil aller Beschäftigten. Wenn nicht, dann ist der Anteil der Kleinunternehmen sehr gering.
The Bell: Letzte Woche hat die Regierung offiziell die »Eingliederung« neuer Gebiete in die Russische Föderation angekündigt (gemeint ist die versuchte Annexion der ukrainischen Gebiete Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson, die am 30. September 2022 proklamiert wurde, Anm. d. Redaktion der Russland-Analysen). Den Analyst:innen von Renaissance Capital zufolge könnte die Bevölkerung des Landes dadurch um etwa fünf Millionen Menschen wachsen, das wären drei Prozent der Bevölkerung. Können diese Menschen den Verlust an arbeitsfähigen Männern durch die Mobilisierung ausgleichen?
Gimpelson: Nein, natürlich nicht. Zunächst ist es wichtig zu verstehen, wer diese Menschen sind. Wenn es sich um alte Menschen und Kinder handelt, die nicht [aus dem Kriegsgebiet] fliehen konnten, dann ist das keine Verstärkung, sondern eine zusätzliche Belastung. Außerdem sind die Gebiete, die jetzt von der russischen Armee kontrolliert werden, so zerstört, dass es viel Geld und Personal kosten wird, um sie wieder aufzubauen. Diese Gebiete werden also den Arbeitsmarkt des russischen Staatsterritoriums nicht »verstärken«, sondern diesem vielmehr Arbeitskräfte entziehen. Außerdem dauern die Kampfhandlungen in diesen Regionen an, so dass es im Moment unmöglich ist, sichere Aussagen zu treffen.
The Bell: Wie wird sich der Arbeitsmarkt langfristig entwickeln? Früher oder später werden die Menschen (natürlich nicht alle) von der Front nach Hause zurückkehren, aber es gibt keine Garantie, dass sie an ihren Arbeitsplatz zurückkehren können. Wird die Arbeitslosigkeit in diesem Fall steigen?
Gimpelson: Wissen Sie, ich würde überhaupt nicht über die Arbeitslosigkeit sprechen. Denn wenn wir über die langfristigen Folgen sprechen, sind diese sehr vielschichtig. Die Arbeitslosigkeit steht hier ganz unten auf der Liste.
Ich spreche nicht von unwiederbringlichen Verlusten. Eine wichtige langfristige Folge wird die Verschlechterung des allgemeinen Gesundheitszustands sein. Einige werden mit Verwundungen zurückkehren, andere – das wissen wir aus den Erfahrungen vergangener militärischer Konflikte – mit einer PTBS (Posttraumatischen Belastungsstörung), die sehr schwerwiegende Auswirkungen auf die Psyche hat. Damit sich Humankapital akkumulieren kann, muss in Technologie investiert werden und in die Fähigkeiten, die diese Technologie unterstützen. Und wo sind unter diesen Umständen die Investitionen? Langfristig bedeutet all dies einen Produktivitätsrückgang und folglich einen Verlust in Bezug auf Löhne und Einkommen.
The Bell: Was wissen Ökonom:innen über solche Kosten?
Gimpelson: Der renommierte Wirtschaftswissenschaftler und Nobelpreisträger Joshua Angrist hat eine ganze Reihe von Artikeln zu diesem Thema im Zusammenhang mit Vietnamkriegsveteran:innen verfasst. Er schätzt den lebenslangen Einkommensverlust derjenigen, die eingezogen wurden, auf etwa 15 Prozent im Vergleich zu denjenigen, die nicht eingezogen und demnach nicht nach Vietnam geschickt wurden. Der Grund dafür hängt in etwa mit dem zusammen, worüber wir gesprochen haben: ein schlechter Gesundheitszustand, PTBS, Verlust von Fertigkeiten und mangelnde Gelegenheit, diese zu erwerben, weil die Menschen jahrelang aus dem zivilen Leben und ihren Berufen ausschieden. Und das sind nur individuelle Verluste. Je mehr Menschen im Fleischwolf landen, desto größer sind auch die gesellschaftlichen Verluste.
The Bell: Könnten all diese Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt, über die wir hier sprechen, einen erheblichen Einfluss auf die öffentliche Unterstützung für die Regierung (wlasti, Anmerkung der Redaktion der Russland-Analysen, s. https://www.dekoder.org/de/gnose/wlast-leviathan-gesellschaftsvertrag-staat-herrschaft) und ihre Politik haben?
Gimpelson: Meiner Meinung nach hängt die Einstellung der Gesellschaft gegenüber der Regierung in der aktuellen Lage nicht wesentlich vom Arbeitsmarkt ab. Sie hängt davon ab, inwieweit die Menschen aus erster Hand erfahren, was vor sich geht. Immerhin gibt es bereits Umfragen, die einen Rückgang [des Vertrauens in den Staat (wlasti, Anmerkung der Redaktion der Russland-Analysen, s. https://www.dekoder.org/de/gnose/wlast-leviathan-gesellschaftsvertrag-staat-herrschaft)] zeigen. Aber ich glaube nicht, dass der Arbeitsmarkt hier wirklich einen wichtigen Beitrag leisten wird.
Anmerkung: Der Originaltext in russischer Sprache wurde von The Bell am 05.Oktober 2022 veröffentlicht: https://thebell.io/sereznyy-shok-dlya-demografii-i-rynka-truda-ekonomist-vladimir-gimpelson--o-posledstviyakh-mobilizatsii-na-rossiyskuyu-ekonomiku. Die Übersetzung wurde von der Redaktion der Russland-Analysen leicht angepasst.