Analyse Von Tatiana Karabchuk
Der russische Arbeitsmarkt ist gekennzeichnet durch eine relative niedrige Arbeitslosenquote. Diese liegt mittlerweile mit 6,5% wieder auf dem Stand von vor der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise. Eine Ursache hierfür ist, dass der Staat mit speziellen Anti-Krisen-Gesetzen die Möglichkeiten zur Entlassung von Arbeitnehmern einschränkte, so dass Arbeitgeber gezwungen waren, mit Kurzarbeit und verzögerten Gehaltszahlungen zu reagieren. Gleichzeitig gibt es in der russischen Gesellschaft soziale Gruppen, die weit überdurchschnittlich von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der vorliegende Beitrag gibt einen kurzen Überblick über Entwicklung und Struktur der Arbeitslosigkeit in Russland. (…)
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Analyse Von Andrei Yakovlev
Die Schaffung und Verteilung der Renten ist in den meisten historisch bekannten Gesellschaften der Schlüsselmechanismus für soziale und politische Stabilität, ohne die eine stabile wirtschaftliche Entwicklung nicht möglich ist. In Russland verstand die herrschende Elite sehr wohl, dass Erschütterungen wie die Finanzkrise im Herbst 1998 den Bestand der politischen Ordnung bedrohten. Das Bewusstsein für diese Gefahr brachte die verschiedenen Gruppen dazu, neue »Spielregeln« auszuhandeln. Zwischen 1998 und 2003 entstanden die Instrumente für korporatives Handeln, in deren Rahmen Wirtschaft und Staatsmacht erfolgreich nach Lösungen suchen konnten. Das rasche Wachstum seit Beginn der 2000er Jahre führte zu einer stärkeren sozialen Ausdifferenzierung. (…)
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