Analyse Von Matthes Buhbe
In welcher Gesellschaft möchten die Russen leben? Das ist eine Frage, die man bei uns angesichts der Sorge über autoritäre Tendenzen in Russland in letzter Zeit vermehrt stellt. Hinweise gibt eine Erhebung des Moskauer Instituts für komplexe Gesellschaftsstudien, die ein facettenreiches Bild zeichnet. Die Erinnerung an die Breschnjew-Zeit spielt im Denken vieler älterer Russen eine große Rolle. Doch die jüngere Generation blickt nicht nostalgisch zurück auf das gute Zusammenleben in den jungen Jahren. (…)
Zum Artikel Analyse Von Andrew Foxall
Interethnische Beziehungen und Konflikte gewinnen im heutigen Russland zunehmend an Bedeutung. Dies trifft im besonderen auf den Nordkaukasus zu, wo anhaltende Unsicherheit kombiniert mit einer stagnierenden Wirtschaft zu wachsendem russischen Nationalismus, Xenophobie und der Angst vor Einwanderung führen. Im Bezirk Stawropol, dem einzigen Gebiet im Föderalbezirk Nordkaukasus, in dem ethnische Russen die Mehrheit stellen, ist die Lage besonders bedrohlich. Die Zunahme von interethnischen Spannungen und interethnischer Gewalt zeigt, dass die Durchschnittsbürger ihr eigenes Verständnis von interethnischen Beziehungen haben, das in scharfem Kontrast zum offiziell propagierten „ewigen interethnischen Frieden« steht.
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