Zwischen Transformation und Sowjetunion

Von Matthes Buhbe

Zusammenfassung
In welcher Gesellschaft möchten die Russen leben? Das ist eine Frage, die man bei uns angesichts der Sorge über autoritäre Tendenzen in Russland in letzter Zeit vermehrt stellt. Hinweise gibt eine Erhebung des Moskauer Instituts für komplexe Gesellschaftsstudien, die ein facettenreiches Bild zeichnet. Die Erinnerung an die Breschnjew-Zeit spielt im Denken vieler älterer Russen eine große Rolle. Doch die jüngere Generation blickt nicht nostalgisch zurück auf das gute Zusammenleben in den jungen Jahren. Allerdings gilt ihr Interesse auch nicht vordringlich „westlichen Werten“ einer demokratischen Gesellschaft mit großen individuellen Freiheitsspielräumen. Die Erhöhung des Lebensstandards bleibt wichtigstes Ziel aller Russen. Auf Platz zwei und drei rangieren (mit abnehmender Tendenz): Herstellung von Ordnung in allen Lebensbereichen und Chancengleichheit für alle.

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Artikel

Antirevolutionäre Revolutionserinnerungspolitik: Russlands Regime und der Geist der Revolution

Von Il’ja Kalinin
Russlands Führung steht im Jahr 2017 vor einer Herausforderung: Sie muss Erinnerung an die Oktoberrevolution in ein Geschichtsbild verpacken, das Revolutionen als solche ablehnt. Ihre zentrale Botschaft lautet: Versöhnung. Doch es geht nicht um den Bürgerkrieg 1917–1920. Die Vergangenheit ist nur vorgeschoben. Es geht darum, jede Form von Kritik am heutigen Regime als Bedrohung des gesellschaftlichen Friedens zu diffamieren und mit dem Stigma zerstörerischer revolutionärer Tätigkeit zu belegen. (…)
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Analyse

Kunstausstellungen in russischen Museen über den Krieg gegen die Ukraine

Von Anastasia Serikova
Dieser Beitrag befasst sich mit Kunstausstellungen in russischen Museen über den Krieg gegen die Ukraine. Die Analyse legt quantitative Daten über Kunstausstellungen und deren Umfang im Vergleich mit anderen Ausstellungen vor, die sich in russischen Museen mit dem Krieg gegen die Ukraine befassen, sowie eine qualitative Analyse der wichtigsten Genres und Themen dieser Kunstausstellungen: Porträts von Militärs, das Thema Front, der Donbas und die Kinder des Donbas. Der Beitrag kommt zu dem Schluss, dass Kunstausstellungen ein eindrucksvolles Beispiel dafür sind, wie angesichts eines aktuellen Krieges sehr schnell ein Kulturerbe geschaffen wird, das im Interesse des Staates zur Nutzung und Förderung bestimmter Ideen eingesetzt wird.
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