Mittelständische Wirtschaft im Putinschen Russland

Von Alexander Tschepurenko

Zusammenfassung
Etwa 880–950.000 kleine Unternehmen und schätzungsweise 4 bis 4,5 Mio. Ein-Personen-Unternehmen bilden seit den neunziger Jahren den Grundstock der mittelständischen Wirtschaft in Russland. Gemessen an der Gesamtbevölkerung – 145,2 Mio. Personen – ist das allerdings noch eine recht bescheidene Zahl. Trotzdem hat die mittelständische Wirtschaft beachtliche Umsätze in Bereichen wie Handel, Dienstleistungen (einschließlich Telekommunikation), Baugewerbe und Verkehrswesen zu verzeichnen. In diesen Branchen betrug der Anteil der Kleinunternehmen bereits 2002 zwischen 20 und 30%, im Großhandel sogar fast zwei Drittel. Eine mögliche Erklärung für das Wachstum von Klein- und Mittelunternehmern in Russland ist, dass die etwas milder gewordene Besteuerung zu einer fortschreitenden Legalisierung von vielen der zuvor in der Schattenwirtschaft abgewickelten Tätigkeiten der KMU geführt hat. Ob die Ergebnisse des Jahres 2003 eine positive Wende markieren, wird in vieler Hinsicht davon abhängen, wie die Wirtschaftspolitik konzipiert und realisiert wird.

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Analyse

Die Wirtschaftskrise in den russischen Regionen: wirtschaftliche und soziale Folgen

Von Natalja Zubarevich
Die Weltwirtschaftskrise erreichte Russland im Herbst 2008, im September erfasste sie die Finanzmärkte und ab Oktober die Realwirtschaft. Seitdem ist gut ein Jahr vergangen, und wir können einige Ergebnisse beobachten. Dabei möchten wir zwei wichtige Aspekte hervorheben. Erstens hat sich gezeigt, dass die russischen Regionen unterschiedlich auf die Krise reagiert haben. Die Tiefe der Krise hängt vom Entwicklungsniveau der Regionen, ihrer wirtschaftlichen Ausrichtung, vom Anschluss an die Weltmärkte und weiteren Faktoren ab. (…)
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Analyse

Wie kann eine Modernisierung in Russland »sozialverträglich« gestaltet werden?

Von Andrei Yakovlev
Die Modernisierung der Industrie, notwendige Voraussetzung für eine angemessene internationale Stellung Russlands, hat einen hohen Preis: rasch wachsende Arbeitslosigkeit. Dies ist nur durch eine Steigerung der Investitionen aufzufangen. Dazu muss aber ein günstiges Investitionsklima geschaffen werden. Dies geht nicht ohne Verhaltensänderungen der Verwaltungen und der Verlagerung von Kompetenzen in die Regionen. In einigen Regionen werden schon neue Ansätze praktiziert, die verallgemeinert werden können. (…)
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