Großunternehmen in den russischen Regionen

Von Natalja Subarewitsch

Zusammenfassung
Russische Großunternehmen sind seit Beginn der neunziger Jahre in den russischen Regionen tätig und entwickelten eigene territoriale Strategien, die auch auf die unterschiedlichen Typen von Regionen abgestellt waren. Gegenwärtig vollzieht sich ein Prozess der Konsolidierung und Internationalisierung. Die Großunternehmen sind dazu übergegangen, ihre Industrieimperien zu optimieren und sich im Ausland zu engagieren. Gleichzeitig entwickeln nun auch ausländische Unternehmen, die sich zunächst in konsumentennahen Branchen angesiedelt hatten, Interesse an Ressourcen in den Regionen. Es vollziehen sich also zwei Prozesse gleichzeitig: die Internationalisierung von russischen Unternehmen und die Expansion von multinationalen westlichen Firmen in die russischen Regionen. Dies kann unter Umständen einen positiven Einfluss auf die politische Lage in den Regionen haben.

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Analyse

Russlands Machtvertikale bröckelt. Die sinkenden Realeinkommen sorgen für Unzufriedenheit

Von Maria Snegovaya
Wirtschaftliche Faktoren sind für die Unterstützung föderaler Behörden in den russischen Regionen bedeutsam. Wladimir Koslow und Maria Snegovaya zeigen in einer Studie über die Wahlergebnisse von Gouverneurskandidaten, die vom Kreml unterstützt wurden, dass die Wahlergebnisse der Kreml-Kandidaten und die Entwicklung der real verfügbaren Einkommen in einem signifikanten Zusammenhang stehen. Die Ergebnisse dieser Studie werden dann auf die Regionalwahlen am 13. September 2020 übertragen. Der Kreml war aufgrund der durch die Pandemie hervorgerufene Wirtschaftskrise gezwungen, auf massive und bisher beispiellose Wahlmanipulation zurückzugreifen, um den vom Kreml vorher ernannten Kandidaten ins Amt zu helfen. (…)
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Analyse

Fällt alles zusammen?
 Urbane Infrastruktur und Permafrost in der russischen Arktis

Von Nikolay I. Shiklomanov
Die sowjetische Politik zur Besiedelung des hohen Nordens hat in den 1960er bis 1980er Jahren zu einer massiven Migrationsbewegung dorthin geführt, die in der sowjetischen Arktis ein massives Bevölkerungswachstum und ein atemberaubendes Tempo der Urbanisierung zur Folge hatte. Mehrstöckige Gebäude, Straßennetze und andere Infrastruktur wurden errichtet, die die unberührte Tundra in anthropogene und urbane Landschaften verwandelten. Die – ungeachtet aller Kosten und Schwierigkeiten – starke Konzentration der Sowjetunion auf die Entwicklung der arktischen Gebiete hat dem modernen Russland ein problematisches Erbe hinterlassen. Eines der verbreiteten Probleme, das von vielen urbanen Gemeinschaften aus der Sowjetzeit geteilt wird, ist der fragile Zustand der auf Permafrostböden errichteten Infrastruktur. Dieser Beitrag bietet einen kurzen Überblick über die Herausforderungen, die im Zusammenhang mit urbaner Entwicklung in Permafrost-Gegenden entstehen. (…)
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