Analyse Von Hans-Henning Schröder
Präsident Putin genießt in der Bevölkerung nach wie vor hohes Vertrauen – im Gegensatz zu allen anderen russischen Politikern. Auch die staatlichen und gesellschaftlichen Institutionen werden kaum akzeptiert. Damit ergibt sich ein Bild, das für eine demokratische Entwicklung wenig Gutes verheißt. Den Institutionen, aus denen ein System demokratische Legitimation gewinnen könnte, – Parlament, Parteien, Verbänden, Gerichten – ist es in den 14 Jahren seit der Auflösung der Sowjetunion nicht gelungen, in den Augen der Bevölkerung Glaubwürdigkeit zu erlangen. Die politische Ordnung gewinnt allein über Personenvertrauen Legitimität, ein Institutionenvertrauen hat sich nicht aufgebaut. (…)
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Dokumentation Von Christoph Laug
Im Sommer 2010 erlebte Russland eine ungewöhnliche Hitze- und Trockenheitsperiode. Im August erreichte die Temperatur laut Auskunft der Meteorologen die höchsten Werte seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Auf Grund der extremen Trockenheit brannte es schon im Mai vielerorts in den Wäldern. Im Verlaufe der nächsten Wochen breiteten sich Brände immer weiter aus, griffen auf Wohngebiete über und gefährdeten militärische Einrichtungen und Industrieanlagen. Nach Angaben des russischen Katastrophenschutzministeriums (MTschS) wurden etwa 90 % der Waldbrände von Menschen verursacht. (…)
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