Analyse Von Hans-Henning Schröder
Präsident Putin genießt in der Bevölkerung nach wie vor hohes Vertrauen – im Gegensatz zu allen anderen russischen Politikern. Auch die staatlichen und gesellschaftlichen Institutionen werden kaum akzeptiert. Damit ergibt sich ein Bild, das für eine demokratische Entwicklung wenig Gutes verheißt. Den Institutionen, aus denen ein System demokratische Legitimation gewinnen könnte, – Parlament, Parteien, Verbänden, Gerichten – ist es in den 14 Jahren seit der Auflösung der Sowjetunion nicht gelungen, in den Augen der Bevölkerung Glaubwürdigkeit zu erlangen. Die politische Ordnung gewinnt allein über Personenvertrauen Legitimität, ein Institutionenvertrauen hat sich nicht aufgebaut. (…)
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Analyse Von Elena Denisova-Schmidt
Korruption wird als eines der größten Hindernisse für die Wirtschaftsentwicklung und auch für die Tätigkeit ausländischer Investoren in Russland angesehen. Zentrale Probleme sind in diesem Zusammenhang die selektive Anwendung von Recht, die Unsicherheit von Eigentumsrechten, die Belastung durch Bestechungszahlungen und die Abhängigkeit von Netzwerken. Zu beachten ist aber auch, dass Korruption im russischen Kontext teilweise mit gesellschaftlichen Fragen wie der sozialen Verantwortung von Unternehmen verknüpft wird.
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