Von Elfie Siegl
Zusammenfassung
Seit die russischen liberalen Demokraten 2003 den Einzug ins Parlament verfehlten, ist ihre Krise offensichtlich. Die Nähe zu den Machthabern, die Kluft zwischen der liberalen politischen Elite und dem Volk, die Zersplitterung der demokratischen Bewegung, ein übersteigerter Ehrgeiz und ein Konkurrenzdenken der liberalen Führungspersonen sind Gründe dafür. Altgediente demokratische Politiker sind diskreditiert und verbraucht. Die Nachfolgegeneration ist noch zu unerfahren. Vor diesem Hintergrund könnten die Parlamentswahlen 2007 und die Präsidentenwahlen 2008 für die liberalen Demokraten in Russland existenzbedrohend werden. Die Zukunft der Demokraten in Russland hängt für sie selbst entscheidend von der Frage ab, ob es ihnen gelingt, sich in den kommenden Monaten auf eine gemeinsame Partei und auf eine gemeinsame Führungspersönlichkeit zu einigen. Bisher ist eine solche Konsolidierung nicht in Sicht. Rivalitäten und Intrigen hinter den Kulissen werden fortgesetzt.