Zusammenfassung
Ein Fall brutaler Soldatenquälerei hat die Aufmerksamkeit der russischen Öff entlichkeit auf die Zustände in den russischen Streitkräften gelenkt. Der Wehrpfl ichtige A. Sytschow wurde an der Panzertruppenschule Tscheljabinsk von anderen Soldaten derartig misshandelt, dass ihm beide Beine und die Geschlechtsorgane amputiert werden mussten. Die Quälerei jüngerer Soldaten durch ältere – die sogenannte „dedowschtschina“ – ist in der russischen Armee wie früher in der sowjetischen weit verbreitet, und die militärische Führung ist nicht in der Lage, diesen Übelstand abzustellen. Verteidigungsminister Sergej Iwanow reagierte erst spät auf den Vorfall und attackierte dann zunächst die Presse wegen ihrer Berichterstattung. Das „Komitee der Soldatenmütter“, eine NGO, prangert die unerträglichen Zustände seit langem an.