Soldatenmisshandlungen in der russischen Armee

Zusammenfassung
Ein Fall brutaler Soldatenquälerei hat die Aufmerksamkeit der russischen Öff entlichkeit auf die Zustände in den russischen Streitkräften gelenkt. Der Wehrpfl ichtige A. Sytschow wurde an der Panzertruppenschule Tscheljabinsk von anderen Soldaten derartig misshandelt, dass ihm beide Beine und die Geschlechtsorgane amputiert werden mussten. Die Quälerei jüngerer Soldaten durch ältere – die sogenannte „dedowschtschina“ – ist in der russischen Armee wie früher in der sowjetischen weit verbreitet, und die militärische Führung ist nicht in der Lage, diesen Übelstand abzustellen. Verteidigungsminister Sergej Iwanow reagierte erst spät auf den Vorfall und attackierte dann zunächst die Presse wegen ihrer Berichterstattung. Das „Komitee der Soldatenmütter“, eine NGO, prangert die unerträglichen Zustände seit langem an.

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Analyse

Für eine Modernisierung ohne Irritationen. Medwedews dritte Botschaft an die Föderalversammlung

Von Hans-Henning Schröder
Am 30. November 2010 trug Präsident Dmitrij Medwedew der Föderalversammlung – den beiden Häusern des russischen Parlaments – seine Botschaft, den Bericht zur Lage der Nation vor. Das Thema Modernisierung durchzog die Rede, doch der Präsident vermied Kontroversen und strittige Fragen. Er stellte vielmehr ein Thema in den Mittelpunkt, bei dem er allgemeinen Konsens erwarten konnte: die Sorge für die Kinder, ihre Förderung und die Schaffung einer ihnen zuträglichen Umwelt. Ganz offensichtlich war die Rede darauf angelegt, Kontroversen zu vermeiden und zu integrieren. (…)
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Analyse

Aktuelle Entwicklungen der interethnischen Beziehungen im Bezirk Stawropol

Von Andrew Foxall
Interethnische Beziehungen und Konflikte gewinnen im heutigen Russland zunehmend an Bedeutung. Dies trifft im besonderen auf den Nordkaukasus zu, wo anhaltende Unsicherheit kombiniert mit einer stagnierenden Wirtschaft zu wachsendem russischen Nationalismus, Xenophobie und der Angst vor Einwanderung führen. Im Bezirk Stawropol, dem einzigen Gebiet im Föderalbezirk Nordkaukasus, in dem ethnische Russen die Mehrheit stellen, ist die Lage besonders bedrohlich. Die Zunahme von interethnischen Spannungen und interethnischer Gewalt zeigt, dass die Durchschnittsbürger ihr eigenes Verständnis von interethnischen Beziehungen haben, das in scharfem Kontrast zum offiziell propagierten „ewigen interethnischen Frieden« steht.
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