Gorbatschow – eine böse Erinnerung?

Zusammenfassung
„Am 2. März 2006 feierte Michail Gorbatschow, der letzte Generalsekretär der KPdSU, seinen 75. Geburts tag. Die Welt erinnert ihn als jenen Staatsmann, der die Konfrontation der Blöcke überwand, die doppelte Null-Lösung bei Mittelstreckenraketen durchsetzte und die konventionelle Abrüstung durch eine einseitige sowjetische Truppenreduzierung in Europa in Gang brachte. In der Sowjetunion selbst suchte er die verkrusteten bürokratischen Strukturen aufzubrechen und die Krise von Wirtschaft und Gesellschaft zu überwinden. Gorbatschows Politik der Umgestaltung, der ‚Perestroika‘, politisierte die sowjetische Gesellschaft und mobilisierte in den Regionen und Teilrepubliken Kräfte, die nationale Unabhängigkeit anstrebten. In der Konsequenz der ‚Perestroika‘ löste sich die UdSSR auf. Die Mehrheit der Russen verbindet mit Gorbatschow und seinen Reformen wenig Positives. Man gibt ihm die Schuld an dem Einbruch der Wirtschaftsleistung in den neunziger Jahren und der schweren sozialen Krise, die damit verbunden war. Das zeigen auch die Umfragen, die zu seinem 75. Geburtstag publiziert wurden.“

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Artikel

Antirevolutionäre Revolutionserinnerungspolitik: Russlands Regime und der Geist der Revolution

Von Il’ja Kalinin
Russlands Führung steht im Jahr 2017 vor einer Herausforderung: Sie muss Erinnerung an die Oktoberrevolution in ein Geschichtsbild verpacken, das Revolutionen als solche ablehnt. Ihre zentrale Botschaft lautet: Versöhnung. Doch es geht nicht um den Bürgerkrieg 1917–1920. Die Vergangenheit ist nur vorgeschoben. Es geht darum, jede Form von Kritik am heutigen Regime als Bedrohung des gesellschaftlichen Friedens zu diffamieren und mit dem Stigma zerstörerischer revolutionärer Tätigkeit zu belegen. (…)
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Analyse

Kunstausstellungen in russischen Museen über den Krieg gegen die Ukraine

Von Anastasia Serikova
Dieser Beitrag befasst sich mit Kunstausstellungen in russischen Museen über den Krieg gegen die Ukraine. Die Analyse legt quantitative Daten über Kunstausstellungen und deren Umfang im Vergleich mit anderen Ausstellungen vor, die sich in russischen Museen mit dem Krieg gegen die Ukraine befassen, sowie eine qualitative Analyse der wichtigsten Genres und Themen dieser Kunstausstellungen: Porträts von Militärs, das Thema Front, der Donbas und die Kinder des Donbas. Der Beitrag kommt zu dem Schluss, dass Kunstausstellungen ein eindrucksvolles Beispiel dafür sind, wie angesichts eines aktuellen Krieges sehr schnell ein Kulturerbe geschaffen wird, das im Interesse des Staates zur Nutzung und Förderung bestimmter Ideen eingesetzt wird.
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