Zusammenfassung
„Am 2. März 2006 feierte Michail Gorbatschow, der letzte Generalsekretär der KPdSU, seinen 75. Geburts tag. Die Welt erinnert ihn als jenen Staatsmann, der die Konfrontation der Blöcke überwand, die doppelte Null-Lösung bei Mittelstreckenraketen durchsetzte und die konventionelle Abrüstung durch eine einseitige sowjetische Truppenreduzierung in Europa in Gang brachte. In der Sowjetunion selbst suchte er die verkrusteten bürokratischen Strukturen aufzubrechen und die Krise von Wirtschaft und Gesellschaft zu überwinden. Gorbatschows Politik der Umgestaltung, der ‚Perestroika‘, politisierte die sowjetische Gesellschaft und mobilisierte in den Regionen und Teilrepubliken Kräfte, die nationale Unabhängigkeit anstrebten. In der Konsequenz der ‚Perestroika‘ löste sich die UdSSR auf. Die Mehrheit der Russen verbindet mit Gorbatschow und seinen Reformen wenig Positives. Man gibt ihm die Schuld an dem Einbruch der Wirtschaftsleistung in den neunziger Jahren und der schweren sozialen Krise, die damit verbunden war. Das zeigen auch die Umfragen, die zu seinem 75. Geburtstag publiziert wurden.“