Die Unterstützung des NATO-Beitritts durch die Ukrainer

Derzeit befürworten über 60 % der Ukrainer die euroatlantische Integration, wie von Präsident Petro Poroschenko am 22. September 2015 bei der Eröffnung der Sitzung des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats der Ukraine unter Beteiligung von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg angemerkt. Laut Poroschenko lag die Zustimmung bei fast 50 % vor einem Jahr und bei nur 16 % vor zwei Jahren (s. Dokumentation auf S. 15).

Die Ukraine-Analysen haben diese Aussagen zum Anlass genommen, um die Meinung der Ukrainer über den NATO-Beitritt sowohl rückblickend als auch aktuell nach Regionen gegliedert wiederzugeben.

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Analyse

Polen und die Ukraine: Pragmatismus schreitet voran

Von Lina Klymenko
Zwar befinden sich die derzeitigen Beziehungen zwischen Polen und der Ukraine nicht in der intensivsten Phase seit ihrem Bestehen, jedoch sind sie robust und auf beiden Seiten herrschen pragmatische Überlegungen vor. Allerdings erhalten viele bestehende Projekte der ukrainisch-polnischen Zusammenarbeit keine neuen Impulse mehr. Lediglich im Rahmen der Annäherung der Ukraine an europäische Strukturen konnte Polen über die Jahre seine Rolle als Befürworter der europäischen Integration der Ukraine stärken. Auch wenn Polen nicht weiter auf eine EU-Mitgliedschaftsperspektive für die Ukraine besteht, so gelang es dem Land doch, die Aufmerksamkeit der EU verstärkt auf die Ukraine und die Gefährdung ihrer jungen Demokratie zu lenken. Besondere Bedeutung trug hierbei das Gipfeltreffen zur Östlichen Partnerschaft Ende September 2011 in Warschau, das unter polnischem EU-Ratsvorsitz durchgeführt wurde. (…)
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Analyse

Die Sicherheitspolitik der Ukraine und ihre Beziehungen zur NATO

Von Taras Kuzio
Die Beziehungen zwischen der Ukraine und der NATO entwickelten sich in den Jahren 1994 bis 2010, unter drei aufeinander folgenden Präsidenten, sehr positiv. Gleichwohl gab es immer Spannungen zwischen NATO-Mitgliedsstaaten, die für umfassende Kooperation eintraten und ukrainischen Präsidenten, die zwischen 2002 und 2010 diese Kooperation auf die Ebene einer NATO-Mitgliedschaft heben wollten. Von 2002 bis 2008 hat es die Ukraine vier Mal nicht geschafft, in den Aktionsplan zur Mitgliedschaft (MAP, engl. Membership Action Plan) einzutreten – so oft wie kein anderer Staat. Dies misslang nicht ausschließlich aufgrund von Gegenwehr aus Deutschland und anderen Mitgliedsstaaten, sondern vor allem, weil es ukrainischen Verantwortlichen selten gelang, außen- und innenpolitische Ziele zu verknüpfen und dem Ziel einer NATO-Mitgliedschaft Priorität vor persönlichen Konflikten einzuräumen. (…)
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