Analyse Von Ingmar Bredies
In der Ukraine konkurrieren zwei gegensätzliche Konzeptionen der Geschichts- und Identitätspolitik. Seit dem Amtsantritt Präsident Janukowitschs im Februar 2010 ist eine klare Abwendung von den Grundlagen und Bezugspunkten der Politik seines Amtsvorgängers Juschtschenko zu erkennen, was unmittelbare Konsequenzen für die Politikgestaltung in vielen Bereichen hat. Die bisherigen Deutungsmuster der ukrainischen Geschichte sowie der staatlich »verordnete« Nationalismus werden nun abgelöst durch ein Wiederaufleben des »autoritären Eklektizismus« (Wilfried Jilge) der Kutschma-Periode und die Vermischung von Elementen der sowjetischen Historiografie mit nationalukrainischen Elementen.
Zum Artikel Analyse Von Jenny Marietta Alwart
Der Dichter und Maler Taras Schewtschenko (1814–1861) hat eine herausragende Bedeutung in der Erinnerungskultur der Ukraine und gilt in den unterschiedlichen Regionen des Landes gleichermaßen als positive Gestalt. Dennoch ist er eine politisierte und mitunter kontrovers diskutierte Figur, wie am Beispiel von kulturpolitischen Entscheidungen und Projekten der letzten Monate deutlich wird.
Zum Artikel