Der bewaffnete Konflikt in der Ost-Ukraine dauert bereits im vierten Jahr an. Nach Schätzungen der UNO sind dabei schon mehr als 10.000 Menschen getötet worden. Seit knapp drei Jahren hat sich die militärische Lage jedoch nicht mehr nennenswert verändert. Der Konflikt ist deshalb von vielen Beobachtern bereits als »vergessen« bzw. »weitgehend eingefroren« bezeichnet worden.
Zuletzt gab es aber wieder zunehmend internationale Schlagzeilen zur Lage in der Ost-Ukraine. Ende November 2017 kam es in der »Volksrepublik Luhansk« zu einem gewaltsamen Machtwechsel. Ende Dezember wurde dann bekannt, dass die USA umfangreiche Waffenlieferungen an die Ukraine planen. Russland reagierte auf die Meldung mit scharfer Kritik. Einige Tage später erfolgte nach langen Verhandlungen ein teilweiser Gefangenenaustausch, bei dem die Separatisten 74 Gefangene freiließen und die ukrainische Regierung 233.
Ebenfalls im Dezember beschloss Russland den Abzug der russischen Offiziere aus dem Gemeinsamen (ukrainisch-russischen) Zentrum für Kontrolle und Koordination (JCCC) in der Ostukraine, das im September 2014 zur Überwachung der Einhaltung des Minsker Friedensabkommens eingerichtet worden war.
Hoffnungen auf nachhaltige Fortschritte zur Beilegung des Konfliktes waren im September 2017 durch den Vorschlag des russischen Präsidenten Wladimir Putin geweckt worden, der den Einsatz von UN-Friedenstruppen vorsieht. Der Vorschlag ist in den Ukraine-Analysen Nr. 188 dokumentiert worden.
Wir haben nun führende deutsche Ukraine-Experten gebeten, ihre Einschätzung der Perspektiven des Konfliktes in einer kurzen Stellungnahme zusammenzufassen. Die rechtzeitig bei uns eingegangen Texte werden hier im Autorenalphabet veröffentlicht.
Die Redaktion der Ukraine-Analysen