Analyse Von Martin-Paul Buchholz
Seit dem Euromaidan und den Folgeereignissen wie der Annexion der Krim durch Russland und dem Konflikt im Donbass versucht die ukrainische Regierung, den Einfluss Russlands zu unterbinden. Mit dem russisch-ukrainischen Konflikt wird nun auch die Frage der Religion stark politisiert und die Versuche, sich weiter von Russland abzugrenzen, erreichen die religiöse Ebene. Mit der jüngsten Entscheidung des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel, der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche die Autokephalie verleihen zu wollen, scheint die kirchliche Unabhängigkeit vom Moskauer Patriarchat nur noch eine Frage der Zeit. Das birgt einerseits die Chance, innerukrainische Kirchenkonflikte zu beenden, sorgt aber gleichzeitig für neue Spannungen im Verhältnis zu Russland.
Zum Artikel Kommentar Von Oleg Friesen
Die Glaubensspaltung zwischen den orthodoxen Patriarchaten hat der Maidan nicht überwunden. Im Gegenteil, der Kirchenstreit ist neu aufgeflammt. Während Priester des Kiewer Patriarchats den Demonstranten auf dem Maidan Rückhalt gaben, blieben die Priester des Moskauer Patriarchats ihm fern.
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