Analyse Von Kai Struve
Die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg hat eine eigene Geschichte, die von beträchtlicher politischer Bedeutung war und ist. Unterschiede und Wandel der Erinnerung zeigen sich dabei zugespitzt in Deutungen des Kriegsendes 1945. Der Beitrag argumentiert, dass Russlands Instrumentalisierung der Erinnerung an den »Großen Vaterländischen Krieg« von 1941 bis 1945 für die Vorbereitung und Legitimierung des Kriegs gegen die Ukraine auch kritische Fragen an die deutsche und westliche Erinnerung stellt.
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Analyse Von Tanja Penter
Zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs blickt die Ukraine auf Millionen ziviler Opfer deutscher Besatzungsverbrechen zurück, die in der deutschen Erinnerungskultur nach wie vor zu wenig Beachtung finden. Gleichzeitig leidet die ukrainische Zivilbevölkerung tagtäglich erneut unter den verheerenden russischen Angriffen. Die Ukraine verfügt über umfassende historische Erfahrung in der Dokumentation und juristischen Aufarbeitung nationalsozialistischer Verbrechen, die jedoch von den politischen Rahmenbedingungen des Spätstalinismus geprägt waren und ein ambivalentes Erbe darstellen. Aktuell kann die Ukraine aus ihren historischen Erfahrungen im Umgang mit Kriegsverbrechen und Kollaboration lernen, um frühere Fehler zu vermeiden.
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