Die ukrainische Wirtschaft zum Jahresanfang 2009: Ein schwieriges Jahr voraus!

Von Ricardo Giucci, Robert Kirchner

Zusammenfassung
Die Ukraine erlebt zum Jahreswechsel 2008/2009 eine harte wirtschaftliche Landung. Rapide Wachstumseinbrüche auf breiter Front, eine deutliche Abwertung der Währung sowie die fragile Situation im Bankensektor bestimmen das Bild. Dem IWF-Programm kommt jetzt die zentrale Bedeutung zu, die Rezession nicht in einen unkontrollierten finanziellen und wirtschaftlichen Kollaps münden zu lassen. Dies wird allerdings nur gelingen, sofern das Programm konsistent durchgeführt wird. Es gibt vereinzelte Anzeichen, dass in bestimmten Punkten von den Vereinbarungen mit dem IWF abgewichen wird (z. B. beim Budgetdefizit), d. h. die Implementierungsrisiken steigen. Hier ist es dringend nötig, schnell wieder auf den Weg der getroffenen Vereinbarungen zurückzukehren, da sonst ein wichtiger Stabilisierungsanker wegfällt, was die Situation dramatisch verschlechtern würde. Das Basisszenario sieht bei Umsetzung des Programms eine graduelle Erholung der Wirtschaft in den nächsten Jahren vor. Hohe Wachstumsraten des Einkommens privater Haushalte und ihrer Konsumausgaben wie vor der Krise wird es allerdings so bald nicht mehr geben.

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Analyse

Mittel- und langfristige Wachstumsperspektiven der ukrainischen Wirtschaft

Von Michael Knogler
Die globale Wirtschafts- und Finanzkrise traf die ukrainische Wirtschaft hart und beendete die Phase des hohen Wirtschaftswachstums der Periode 1998 bis 2007. Das Wachstum war in dieser Periode im Wesentlichen nachfragegetrieben und basierte auf Faktoren, die sich inzwischen erschöpft haben. Zur Entfaltung des künftigen Wachstumspotenzials sind vor allem Reformen zur Verbesserung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen notwendig.
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Analyse

Die russische Stahlindustrie und die Ukraine

Von Stephen Fortescue
Nach dem Ende der Sowjetunion arbeiteten die russische und die ukrainische Stahlindustrie weitgehend unabhängig voneinander. In beiden Ländern wurde die Stahlindustrie privatisiert und die neuen Unternehmer strebten nach vertikaler Integration. Mitte der 2000er Jahre begannen die russischen Stahlproduzenten sich dabei auch für ausländische Unternehmen zu interessieren und sahen sich alsbald mit dem Vorwurf eines politisch motivierten Vorgehens konfrontiert. Insbesondere hinter dem Engagement von Evraz in der Ukraine wurden geostrategische Interessen des Kreml vermutet. Diese Vorwürfe sollen im Folgenden anhand der Firmenpolitik von Evraz diskutiert werden.
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