Analyse Von Vera Belaya, Taras Gagalyuk
Der Markt für Fleisch und Fleischprodukte hat in der Ukraine eine lange Tradition und sein Zustand hat wesentlichen Einfluss auf andere Lebensmittelmärkte. Seit jeher gehört die Fleischindustrie in der Ukraine zu den wichtigsten Industriezweigen und ihre Entwicklung steht im besonderen Interesse des Staates. Au- ßerdem stellen Fleischwaren als Bestandteile verschiedener Warengruppen einen Teil der strategischen Reserven des Staates dar. Trotz des fortwährenden Mangels hat die Bedeutung von Fleischprodukten für die durchschnittliche Konsumentenration über die Jahre nicht abgenommen.
Zum Artikel Analyse Von Taras Gagalyuk, Anna Hajdu, Franziska Schaft
Die Entwicklung der ländlichen Räume in der Ukraine ist in den letzten zwei Jahrzehnten durch zwei zentrale Trends geprägt: Zum einen haben sich sehr große Agrarunternehmen mit teilweise konzernartigen Strukturen entwickelt, die mehrere tausend Hektar landwirtschaftliche Fläche bewirtschaften und zugleich ein wichtiger Arbeitgeber im ländlichen Raum sind. Zum anderen hat sich die wirtschaftliche Situation der ländlichen Bevölkerung oft weiter verschlechtert, insbesondere in solchen Regionen, wo der Ausbau und die Modernisierung von technischer und sozialer Infrastruktur – etwa im Straßenbau oder im Gesundheits- und Ausbildungswesen – den Bedarfen weiter hinterherhinkt. Diese Entwicklungen sind vor dem Hintergrund des laufenden Strukturwandels im ukrainischen Agrarsektor und einer Politikausrichtung zu verstehen, die sich in den vergangenen Jahren vor allem auf die Steigerung der Produktions- und Exportraten in der Getreideindustrie konzentrierte, während Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität in den ländlichen Räumen weitgehend vernachlässigt wurden. Dieser Beitrag liefert einen Überblick über diese Entwicklungen und diskutiert in diesem Zusammenhang die Rolle der Landwirtschaft. Ausgehend von dem Konzept der Corporate Social Responsibility (CSR), also der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen, beschreibt dieser Beitrag auf Basis von Tiefeninterviews mit leitenden Agroholdingvertretern, inwiefern diese ihre gesellschaftliche Verantwortung konkret wahrnehmen, um den beschriebenen Defiziten in den ländlichen Räumen zu begegnen.
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